Ein Spaziergang durch Köln-Nippes

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Nippes ist eines dieser Veedel in Köln, die noch als „echt“ gelten. Hier wird noch richtig Kölsch gesprochen und die Alteingesessenen machen es dir ganz schön schwer, hier Fuß zu fassen. So dachte ich immer über Nippes, weshalb es mich nie gereizt hat hier zu wohnen.

Eine Freundin hat mich mitgenommen und mir einen Tag lang ihr Veedel gezeigt. Dass ich jetzt ganz anders über Nippen denke, ist klar, oder?

Köln Nippes

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Kölns Geschichte reicht zurück bis in die Römerzeit und auch das linksrheinische Nippes kann auf eine lange Vergangenheit zurückblicken. Die ersten Ackerbausiedlungen gab es hier bereits in der Steinzeit. Mittlerweile wurden hier auch römische Wohnhäuser gefunden, die in das 1. und 2. Jh. zurückdatiert werden.Als Stadtteil hat es sich aber erst im 16. und 17. Jh. hervorgetan und war besonders aufgrund seines in Köln verbotenen Ausschanks von untergärigem Bier bekannt und beliebt.

Da in der Innenstadt Kölns keine Industrieansiedlung erlaubt war, sammelten sich die Unternehmen hier an; u.a. auch eine Eisenbahnwerkstatt und ein Rangierbahnhof, die aber heute stillgelegt sind.

Das Nippeser Tälchen und sein Weiher waren im 19. Jahrhundert ein Naherholungsort, von dem die Menschen noch heute profitieren. Die Grünflächen tragen mit zum Wohlbefinden der Bevölkerung bei und steigern den Lebenswert enorm.

Heute ist Nippes richtig lebendig. Entlang der Neusser Strasse reihen sich die Geschäfte dicht an dicht. Moderne Geschäftsketten folgen auf kleine Traditionsgeschäfte, die den großen Ketten ordentlich Paroli bieten. Klar, denn die Anwohner möchten nicht, dass diese kleinen Geschäfte, in denen man noch so viel Wert auf jeden einzelnen Kunden legt, verschwinden und kämpfen wenn es sein muss sogar für ihre lokalen Läden. So geschehen, bei der Neueröffnung einer weiteren Filiale der Mayerschen Buchhandlung.

Die Menschen lieben ihr Veedel und das macht sich die Stadt Köln zu Nutze. Mittlerweile gibt es allerhand Großbauprojekte, die Häuserfasaden erneuern oder ausbessern. Alte Häuser werden stellenweise abgerissen und machen Platz für neue moderne Bauten, die zu horrenden Preisen vermietet oder verkauft werden. Einige ältere Geschäfte weichen neueren, hippen Shops, die ein jüngeres Publikum in den Stadtteil locken sollen. Die Gentrifizierung ist nun auch hier angekommen.

Es wird alles getan, um Nippes zu einem attraktiven Stadtteil zu machen. Ob diese Veränderungen nun gut oder schlecht sind, muss jeder für sich entscheiden.

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Das Wetter ist gut und so starten wir unseren Tag in Nippes zunächst mit einem ausgiebigen Frühstück im Café Eichhörnchen. Hier gibt es französisches Flair gepaart mit belgischer Gemütlichkeit im Herzen Kölns.

Der Service ist nicht der schnellste und mehr genervt, als begeistert wird unsere Bestellung aufgenommen. Manch einen mag das stören, uns aber nicht. Meine Freundin schwärmt von dem guten Essen und der Leidenschaft mit der Pierre, der Ladenbesitzer, bei der Sache ist. „Hier wird Wert auf gute Produkte gelegt.“ Und tatsächlich: als unser Frühstück serviert wird, ist da kein Deko-Schnick-Schnack. Wozu auch? Ich bin begeistert von der Käseauswahl und weiß gar nicht, welcher besser ist. Auch das Brot ist frisch und dadurch sehr geschmackvoll. Jetzt verstehe ich. Die Produkte stehen für sich und brauchen kein Chi Chi.

Nachdem wir satt und glücklich sind, verabschieden wir uns von Pierre, mit dem Versprechen nachmittags für ein Stück Kuchen wiederzukommen.

Wenn du dich selbst von der Qualität überzeugen möchtest, findest du das Café hier:
Cafe Eichhörnchen
Baudripl. 2
50733 Köln

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Wir stromern durch einen im Sommer wunderbar grünen Stadtteil. Vom Baudriplatz, an dem die St. Marienkirche in anmutige Höhe ragt, geht es weiter in Richtung Neusser Straße. Diese ist die Haupteinkaufsstraße des Veedels und bietet alles, was man zum Leben braucht. Die wichtigsten Geschäfte befinden sich meist sogar mehrfach in unmittelbarer Nähe und sind fußläufig zu erreichen.

Besonders interessant finde ich die vielen türkischen Cafés. Ich lasse mir sagen, dass es hier wirklich gutes Essen geben soll. Immer noch satt vom Frühstück ziehen wir vorbei. Aber die Menge an Menschen, die sich vor uns in den Cafés tummeln spricht sehr für das gute Essen.

Doch auch die Seitenstraßen solltest du hier auf keinen Fall auslassen. Am Wilhelmsplatz befindet sich nämlich der Wochenmarkt, auf den man hier ganz besonders stolz ist. Denn der findet jeden Tag (außer Sonntags) von 7 bis 14:30 Uhr statt, was nicht selbstverständlich ist.

Die Gassen sind eng und die Stimmung ist markttypisch laut. Ein Marktschreier folgt auf den nächsten, denn jeder möchte seine Produkte gut an den Mann oder die Frau bringen. Ein bisschen Lust muss man schon darauf haben, ansonsten ist man schnell genervt. Dennoch ist der Markt jedes Mal brechend voll, wenn ich ihn besuche. Ein ganz klares Zeichen für seine Beliebtheit.

Wir bummeln noch ein wenig durch die Geschäfte der Haupteinkaufsstraße, ehe wir erneut im Café Eichhörnchen landen, um dort die beste Rhabarber-Baiser-Tarte zu essen, die Nippes… nein, ganz Köln zu bieten hat. Und tatsächlich: die Qualität der Produkte ist wieder hervorragend. Da sie gerade frisch aus dem Ofen kommt, ist sie sogar noch ein wenig warm. Himmlisch.

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Als wäre es Schicksal finde ausgerechnet heute eine Eröffnungsfeier der Nippesküche statt. In Nippes ist eben immer etwas los.Der Delikatessenladen feiert heute seine neue Zweigstelle in Nippes. Bislang gab es den PopUp-Laden lediglich im Kölner Stadtteil Ehrenfeld. Das Konzept ist einfach: Gastronomen tuen sich zu zusammen und mieten temporär Regalfläche in dem Laden, auf denen ihre Produkte ausgestellt und zum Verkauf angeboten werden.

Klar, dass ich da hin musste. Kaum angekommen, drückte man uns einen Begrüßungssekt in die Hand und wir dürfen los stöbern. Toll. So viele großartige Produkte. Eine grüne Creme, auf die mich meine Freundin aufmerksam macht, erregte mein Interesse. Und tatsächlich handelte es sich hier um eine Matcha-Schokoladencreme, der ich bereits beim ersten Probebiss verfallen war. Ich hab sie natürlich gekauft… Ehrensache… oder Zwang? :)

Ich freue mich jedenfalls sehr über den Laden, dessen Konzept einige Abwechslung in der Produktpalette verspricht.

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Für viele gehört der Schillplatz in Nippes zu den absoluten Lieblingsorten. Mit seiner Außengastronomie und seiner ruhigen Lage ist er natürlich besonders im Sommer sehr beliebt. Vor allen Dingen bei frisch gebackenen Müttern und Vätern. Diese gönnen sich auf der bestuhlten Fläche eine kühle Cola, während die Kinder auf dem großen Platz spielen.Der wenige Verkehr, das Kopfsteinpflaster und die hohen Bäume tragen sicherlich zum Wohlbefinden auf dem Platz bei und hübsch sieht er dadurch, so umgeben von Häusern aus der Gründerzeit, auch noch aus. Kein Wunder, dass es hier immer voll ist. Einen Platz zu bekommen ist da fast unmöglich. Doch wir haben Glück. Das lange Pfingswochenende hat wohl viele in den Urlaub gelockt und uns dadurch die Chance auf ein Plätzchen eröffnet. Die Chance ergreifen wir direkt einmal beim Schopf und gönnen uns ein kühles Getränk. Mittlerweile ist es bereits früher Abend und ich wundere mich nicht mehr, dass mein Mangen knurrt. Wo die ganze Zeit hin ist, darüber wundere ich mich allerdings schon. Dennoch überlegen wir nicht lang, wo wir eine Kleinigkeit zu Essen zu uns nehmen…

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Ich muss zugeben, dass das Meersehen eines meiner Lieblingsrestaurants in Ehrenfeld ist. Als mir meine Freundin nun erzählte, dass die ehemalige Besitzerin dieses Restaurants vor einiger Zeit eine neue Lokalität in Nippes aufgemacht hat, staunte ich nicht schlecht. Sie wollte sich bewusst verkleinern und hat mit der Einheit 15 ein neues, etwas kleineres Projekt gewagt.Die Einheit 15, die von meiner Freundin auch liebevoll als zweites Wohnzimmer bezeichnet wird, ist wirklich ein wunderschönes kleines Restaurant. Und mit dem Slogan „Durst & Hunger“ ist es mir direkt grundsympathisch. Der Service hat mit seiner kölschen Art sofort mein Herz erobert und das Essen ist der Wahnsinn. Pssst… leider sogar noch besser als im Meersehen.

Schau vorbei und lass dich vom kölschen Charme des kleinen Restaurants begeistern.

Du findest es hier:
Einheit 15
Einheitstrasse 15
50733 Köln

Es eignet sich übrigens auch sehr gut, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Egal, ob mit einem Kölsch, einem Weinchen oder einem selbstgemachten Eistee, den ich dir an der Stelle unbedingt empfehlen möchte.

Lass auch du dich vom kölschen Charme von Nippes begeistern und entschleunige deinen Tag bei einem Spaziergang durch das Veedel.

15 Kommentare zu „Ein Spaziergang durch Köln-Nippes“

  1. Hallo Kathi,
    eine Schande, dass ich Nippes bis dato bei meinen Köln Besuchen immer ausgelassen habe. Mein Lieblings-Veedel ist Ehrenfeld, denn ich liebe die alternative Atmosphäre und die Street Art. Nippes wird mich demnächst aber auch sehen, versprochen. ;-)
    Liebe Grüße
    Jessica

    1. Liebe Jessica,
      das kann ich verstehen. Ehrenfeld ist zwar nicht mein Lieblingsveedel, aber dafür sehr modern und hip. Die Künstlerszene ist dort sehr groß und die Atmosphäre toll. :) Vielleicht schaffst du es nächstes Mal ja wirklich nach Nippes. :)

      Viele liebe Grüße
      Kathi

  2. Hallo Kathi,
    in der Einheit 15 war ich auch schon! Super lecker! Da knurrt einem direkt wieder der Magen ;) Ansonsten habe ich von Nippes allerdings auch noch nicht viel gesehen. Das Cafe Eichhörnchen würde ich beim nächsten Mal gerne ausprobieren. Ich mag es, wenn nicht alles überladen mit Einmalartikeln ist. Und wenn es dort wirklich sooo gut schmeckt und man eine breite Käseauswahl hat, dann bin ich da sicherlich gut aufgehoben :) Dein Artikel macht auf jeden Fall Lust nach Nippes zu fahren!
    Liebe Grüße,
    Kuno

    1. Liebe Kuno,
      das Café Eichhörnchen ist wirklich ein kleines Juwel und es wird Wert auf Qualität gelegt. :) Ich war zwar erst einmal dort, aber ich liebe es jetzt schon. :)

      Viele liebe Grüße
      Kathi

  3. Hallo Kathi,
    es ist doch imme wieder spannend, wenn einer loszieht und seine Heimatstadt erkundet. Mir geht es da immer ähnlich, wenn ich in Berlin durch unbekannte cken streife.
    In Köln war ich bisher nur in der Sporthochschule und einer Kneipe in Laufweite. Ich denke, es wird Zeit die Stadt kennen zu lernen.
    Lieben Gruß, Susanne

    1. Liebe Susanne,
      auf jeden Fall. Ich lerne immer noch neue Ecken von Köln kennen. In Berlin ist für mich ja sowieso noch alles neu. Ich bin gespannt, wie es in ein paar Jahren ist. ;)

      Viele liebe Grüße
      Kathi

  4. Hallo Kathi,
    dein Bericht erinnert mich daran, wie wenig ich von Köln kenne. Eigentlich eine Schande, liegt es doch Quasi „um die Ecke“. Nippes würde mir bestimmt auch sehr gut gefallen, ich mag solche Stadtviertel. Wobei ich wahrscheinlich in der Nippesküche hängen geblieben wäre ;-)
    Lieben Gruß
    Ina

    1. Liebe Ina,

      ja, es war auch wirklich schwer, in der Nippesküche nicht hängen zu bleiben. ABER es lohnt sich, hier immer mal wieder vorbeizuschauen. Ich war also nicht das letzte Mal dort. ;)

      Viele liebe Grüße
      Kathi

  5. Hallo Kathi,
    Nippes klingt immer schon so lustig – der Ortsname zaubert immer ein Lächeln auf mein Gesicht, wenn ich einen Wegweiser sehe. Davon abgesehen, es scheint ja sehr schön zu sein und sicher einen Besuch wert. Für die, die es nicht schaffen, nach Köln zu ziehen. Danke dafür!
    Liebe Grüße
    Barbara

  6. Liebe Kathi,
    das Wort Veedel hatte ich bis zu deinem Artikel noch nie gehört – und gleich gegoogelt. Grätzel nennt man das in Wien und somit weiß ich, was es bedeutet. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dort auch schon gewesen bin, als ich vor Jahren von Leverkusen aus Köln besichtigt habe. Köln hat mich damals schon positiv überrascht, aber nach deinem Artikel ruft das förmlich nach einer Wiederholung. Ach – warum wird soviel Zeit nur durch Arbeit blockiert ;-)
    Liebe Grüße
    Elena

    1. Liebe Elena,

      guck mal, man lernt nie aus. Das Wort ,,Grätzel“ war mir bis eben noch unbekannt – wieder was gelernt :)
      In Wien war ich übrigens auch schon seit einer Ewigkeit nicht mehr. Das sollte ich unbedingt nachholen. ;) Vielleicht machen wir das einfach mal und berichten dann, wie es war. ;)

      Viele liebe Grüße
      Kathi

  7. Absolut konntest du mein Interesse für Nippes wecken! Ich war noch nie dort, werde dies aber ändern. Deine Tipps gefallen mir sehr gut und ich mag ganz besonders kleine Geschäfte und Lokale.
    Herzlichen dank für diesen Ausflug nach Köln!
    Sabine

  8. Hallo Kathi, das Viertel schaut echt gemütlich aus, so ganz anders, als den Teil, den ich von Köln im März bei meinem Tagesaufenthalt gesehen habe. Da war ich rund um den Dom unterwegs, in der Polizeiwachstube am Dom und auf dieser großen Brücke, deren Name mir entfallen ist. Liebe Grüße aus Salzburg, Claudia

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