Zu Besuch im KZ Sachsenhausen – Auf den Spuren deutscher Vergangenheit

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In Berlin ist die Geschichte Deutschlands allgegenwärtig. Und das ist gut so. Nichts ist schlimmer, als das Vergessen. Und gerade in der deutschen Geschichte gibt es so manches was man nicht vergessen darf.

Die Zeit des Nationalsozialismus ist tief in unseren Köpfen und Herzen verankert. Meine Geschichts- und Deutschlehrer haben alles dafür getan, dass ich über die wohl schlimmste Zeit Deutschlands genau Bescheid weiss. Theoretisch ist daran nichts auszusetzen. Aber auch der eifrigste Schüler ist spätestens nach dem dritten Mal Durchgehen dieses Themas genervt. So war es bei mir. Irgendwann hatte ich das Thema satt. Der Umzug nach Berlin war da, für mich persönlich, noch einmal eine ganz besondere Herausforderung, denn hier stößt man alle paar Meter auf die dunkle Vergangenheit unseres Landes.

Schon lange dachte ich mir, dass die Themen Nationalsozialismus und Antisemitismus viel interessanter gewesen wären, wenn man mit uns damals durch Berlin gelaufen wäre und uns einzelne Stätten gezeigt hätte. Womöglich wäre mir das Thema dann auch nach dem fünften Mal nicht so trocken vorgekommen.

Und wie gut wäre es gewesen, einmal ein Konzentrationslager zu besuchen. Denn eines kann ich dir sagen: Was du hier siehst, wird dich so schnell nicht mehr loslassen.

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Nördlich von Berlin, im schönen Oranienburg befindet sich das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen (kurz KZ Sachsenhausen). Dieses war ein ab 1936 eingerichtetes nationalsozialistisches Konzentrationslager sowie ein Modell- und Schulungslager.

Von einem SS-Architekten geplant sollte die Anlage nicht nur dem Weltbild der SS auch in architektonischer Weise Ausdruck verleihen, sondern die Häftlinge auch symbolisch der absoluten Macht der SS unterwerfen.

Durch die unmittelbare Lage zur Reichshauptstadt nahm das KZ Sachsenhausen noch einmal eine besondere Stellung ein und wurde 1938 zur zentrale Verwaltungsinstanz für alle Konzentrationslager im deutschen Machtbereich. Dadurch waren hier nicht nur große Teile der SS stationiert, sondern das Lager diente außerdem als Ausbildungsort für KZ-Kommandanten und das Bewachungspersonal.

Insgesamt wurden ca. 200.000 Häftlinge hierhin deportiert. Zehntausende kamen durch Krankheiten, Misshandlungen, Zwangsarbeit oder Hunger um. Andere wurden Opfer der systematischen Vernichtungsaktion der SS.

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Nach 1945 wurde das Gelände des KZ Sachsenhausen von der Sowjetischen Militäradministration (SMAD)  weiter genutzt. Es war eines von insgesamt zehn Speziallagern und mit 60.000 Häftlingen wohl auch das größte.

1950 wurde das Lager als letztes geschlossen. Bis dahin starben hier jedoch 12.000 Menschen an Hunger und Krankheiten.

Anschließend wurde das Gelände von der Volkspolizei übernommen und teilweise als Kaserne genutzt. Übrigens nutzt die Hochschule der Polizei Brandenburg auch heute noch einen Teil des ehemaligen SS-Truppenlagers.

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Heute befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers die Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen. Neben den Museumsbauten, in denen unterschiedliche und wechselnde Ausstellungen zu besuchen sind, ist die Stätte auch ein Gedenk- und Lernort. Sie möchte den Besuchern die Geschichte an einem authentischen Ort begreifbar machen.

Ein Besuch im KZ Sachsenhausen ist wahnsinnig interessant und erschrecken zugleich. Welcher Realität sich die Häftlinge hier stellen mussten und wie sie hier ihre letzte Zeit verbracht haben ist unvorstellbar grausam.

Dennoch finde ich einen Besuch unbeschreiblich wichtig. Gegen das Vergessen und für die Sensibilisierung der Thematik.

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Der Eintritt selbst ist kostenfrei. Für 0,50 EUR kannst du dir am Empfang einen Lageplan und für 3 EUR einen Audioguide abholen. Für mich war der erste Besuch ohne Audioguide genau richtig. Die Flut an Informationen und Eindrücken ist nahezu unbeschreiblich und muss erst einmal verarbeitet werden. Bei meinem nächsten Besuch werde ich mir jedoch einen Audioguide ausleihen, um noch ein wenig mehr über die Geschichten der Menschen und des Ortes zu erfahren.

Wichtig:
Wie immer bei solchen Stätten, finde ich es wichtig, sich dem Ort entsprechend zu verhalten. Genauso wie du auf einem Friedhof nicht herumrennen oder über die Gräber trampeln solltest (alles übrigens schon erlebt), finde ich es auch hier wichtig, sich etwas zurückzunehmen. Wir haben einige Menschen gesehen, die Selfies gemacht und fröhliche Videochats geführt haben, was in meinen Augen absolut pietätlos ist.

 

Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Straße der Nationen 22,
16515 Oranienburg

https://www.sachsenhausen-sbg.de/

Der Eintritt ist kostenfrei.

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Was mir in Berlin jeden Tag wie ein Spiegel vorgehalten wird, ist die dunkle Vergangenheit Deutschlands. Im Westen aufgewachsen, war das Thema für mich ehrlich gesagt immer ganz weit weg. Natürlich wurden wir bereits in der Schule so weit für das Thema sensibilisiert, dass wir uns heute auch nur beim kleinsten Anzeichen von Patriotismus schämen und dieses Gefühl sofort unterdrücken. Man könnte uns ja für Nazis halten.

Ein Gefühl wie Nationalstolz, das es in ziemlich vielen Ländern gibt, ist uns nahezu fremd. Als ob wir uns selbst geißeln wollten, schieben wir jegliches Gefühl dieser Art von uns weg, blicken beschämt zur Seite und schweigen. Eigentlich ziemlich schade, dass die bewegte und düstere Vergangenheit unseres Landes, so etwas mit uns macht.

Vielleicht wollen wir uns deshalb nicht auch noch in unserer Freizeit mit der Geschichte unseres Landes beschäftigen. Sie prägt uns immerhin unser ganzes Leben lang. Muss man sich dann wirklich auch noch in seiner Freizeit damit auseinandersetzen?

Ja. Ja. Und nochmals JA!

Die jüngsten Wahlergebnisse zeigen, dass die Menschen viel zu schnell vergessen. Umso wichtiger empfinde ich es, einige Stätten der damaligen Zeit zu besuchen, um sich gegen das Vergessen zu wehren. Niemand will eine Wiederholung der Geschichte und genau deshalb ist ein Besuch in einem Konzentrationslager so wichtig. Übrigens gerne auch schon für Schulklassen. Denn das was du dort zu sehen bekommst, wirst du so schnell nicht vergessen. Und das ist auch gut so!

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Wenn du dich für das Thema interessierst, solltest du in Berlin unbedingt noch die Topografie des Terrors und das Denkmal für die ermordeten Juden Europas besuchen.

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Zu Besuch im KZ Sachsenhausen – Auf den Spuren deutscher Vergangenheit

Zu Besuch im KZ Sachsenhausen – Auf den Spuren deutscher Vergangenheit


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5 Kommentare zu „Zu Besuch im KZ Sachsenhausen – Auf den Spuren deutscher Vergangenheit“

  1. Sachsenhausen verblüfft auch durch die Nähe zur Wohnbebauung von Oranienburg und Berlin. Wer von nix wusste, wollte nicht wissen.
    Das Lager wurde übrigens in der Nachkriegszeit unter sowj. Besatzung weiter benutzt und erst Anfang der 50er geschlossen. Auch dazu gibt es einen Ausstellungsteil.

  2. Ein sehr guter Artikel…obwohl ich ja wirklich in der Nähe wohne, war ich noch nie dort. Ich drücke mir irgendwie davor, dabei finde ich es sehr wichtig, solche Orte zu besuchen.
    Ich hab dich in meinem Beitrag zu „Dark Tourism“ verlinkt, auch wenn der Begriff dafür irgendwie unpassend ist.
    Viele Grüße,
    Sandra

    1. Liebe Sandra,
      ich danke dir. :) Ja, ich wohne auch nur eine relativ kurze Bahnfahrt davon entfernt. Ich verstehe sehr gut, dass es nicht oben auf der Liste der zu besuchenden Orte steht – auch wenn es wichtig ist. Ich hab auch ein wenig gebraucht, ehe ich für einen Besuch bereit war.
      Danke dir auch für die verlinkung.

      Viele liebe Grüße
      Kathi

  3. Hallo
    Es ist schön was Sie über Sachsenhausen alles schreiben. Das dürfen wir niemals vergessen.
    Aber was in der DDR von 1945 bis 1989 alles geschehen ist, darüber wird viel zuwenig gessprochen oder geschrieben.
    Wieviele Menschen verschwunden,gestorben oder auf uns unbekannte Weise ums Leben gekommen sind.
    Darüber möchten bestimmt viele Menschen auch mal was wissen.
    Danke
    J.D. Stöhr

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