Kōyasan in Japan – Der heiligste und mystischste Ort Japans
Kōyasan (oder Kōya-san) in Japan ist absolut magisch und hat mich einfach umgehauen. Er ist zwar kein wirklicher Geheimtipp in Japan, denn er wird in der Kansai-Region schon ordentlich beworben, aber trotzdem haben ihn viele ausländische Besucher noch nicht so ganz auf dem Schirm. Natürlich ist hier viel los, denn bei den einheimischen Touristen ist er sehr wohlbekannt, unter den Ausländern hingegen noch nicht so ganz.
Was diesen Ort so magisch und auch irgendwie mystisch macht, verrate ich dir in diesem Artikel.
- Über Kōya-san
- Geschichte
- Sehenswürdigkeiten des Kōyasan
- So planst du deine Japan-Reise (inkl. Routenvorschlag)
- Shukubo – Übernachten in einem buddhistischen Tempel
- Shōjin Ryōri
- Noch mehr Japan-Tipps
- Anfahrt zum Kōyasan
- 2-Tages-Pass für den Koyasan
- Geheimtipp für deinen Besuch beim Kōyasan
- Noch mehr Japan-Tipps
Über Kōya-san
Als Kōya-san (高野山; kōya = Hochebene, san = Berg) wird heute eine Gruppe von Bergen in Japans Präfektur Wakayama bezeichnet, die sich südlich von Ōsaka auf der Halbinsel Kii befindet. Darüber hinaus ist Kōya-san aber auch der Beiname des buddhistischen Kongōbu-Tempels (Kongōbu-ji, 金剛峯寺). Der und seine zahlreichen Untertempel (tatchū-jiin 塔頭寺院) umfasst die gesamte Hochebene.
Der Berg ist wegen seiner Bedeutung in der japanischen Geschichte sehr bekannt. Deshalb gehören der Tempelkomplex und sein riesiger Friedhof (Okunoin) zu den schönsten und bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Der Okunoin gilt als heiligster Ort des Kōya-san und beherbergt die Ruhestätte des verehrten Mönchs Kūkai (Kōbō Daishi). Insbesondere der Waldfriedhof ist mit seinen von Laternen gesäumten Wegen absolut sehenswert.
Darüber hinaus macht das Herbstlaub diesen Ort zu einem absoluten Highlight deiner Japanreise im Herbst.
Geschichte
Der buddhistische Mönch Kūkai (774 bis 835 n. Chr.) (posthum auch Kōbō Daishi (弘法大師) genannt), erschloss das Gebiet und begründete 816 n. Chr. den japanischen Shingon-Buddhismus. Nach und nach entstand der Tempelkomplex, der heute als Kōyasan bekannt ist, und wurde so zur wichtigsten Stätte der Shingon-Schule.
Im Laufe der Zeit wurde Kōyasan immer wieder Opfer vieler Brände, die durch Blitzschläge, Brandstiftung oder andere Dinge ausgelöst wurden. Dadurch veränderte sich das Aussehen des Tempelkomplexes immer wieder. Heute gibt es noch rund 117 Tempel, die dem Haupttempel Kongōbu untergeordnet sind, wovon 52 Tempel Besuchern eine Unterkunft bieten. Hier gehört eine strikte vegetarische Mönchskost genauso dazu, wie die Möglichkeit an einer frühmorgendlichen Meditation teilzunehmen.
Außerdem leben und arbeiten hier rund 600 Mönche und eine 1926 gegründete Universität für religiöse Studien findet man hier auch.
Kōyasan ist heute zudem eine der heiligsten Stätten Japans.
Sehenswürdigkeiten des Kōyasan
Am Kōyasan gibt es unglaublich viel zu sehen und es braucht mehr als einen Tag, sich alles anzuschauen. Deshalb stelle ich dir nur einige Orte vor, die es hier zu entdecken gilt.
Kongōbu-ji – Der Haupttempel
Der Kongōbu-ji (金剛峯寺) ist der Haupttempel des Kōyasan-Shingon-Buddhismus auf dem Berg Kōya (高野山, Kōya-san) und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe „Heilige Stätten und Pilgerrouten im Kii-Gebirge“.
1593 ließ Toyotomi Hideyoshi den Tempel zum Gedenken an den Tod seiner Mutter errichten. Ursprünglich als Seigan-ji-Tempel erbaut, wurde er 1869 umbenannt und erhielt seinen heutigen Namen.
Der Tempel verfügt über viele Schiebetüren die von Kanō Tanyū (1602-1674) und Mitgliedern der Kyotoer Kanō-Schule bemalt wurden. Diese kunstvoll bemalten Schiebetüren (襖, fusuma) sind das Highlight des Tempels. Außerdem findest du hier den Banryūtei (蟠龍庭), der mit seinen 2340 Quadratmetern der größte Felsengarten Japans ist. Hier wurden 140 Granitsteine so angeordnet, dass sie ein Drachenpaar darstellen, das aus den Wolken aufsteigt.
Dai-mon – das große Tor
Das Dai-mon (大門), oder auch „großes Tor“, markiert den „Eingang“ zum Kōyasan. Das Tor wurde ursprünglich im 11. Jahrhundert im Tsuzuraori, weiter unten im Tal erbaut. Doch ein Jahrhundert später wurde es an den heutigen Standort gebracht, wo es seitdem den Eingang zum Berg markiert.
Das zweistöckige Tor ist insgesamt rund 25 Mater hoch und wird von zwei Vadrajhara-Figuren flankiert, die die zweitgrößten Figuren ihrer Art in Japan sein sollen.
Oku-no-in
Als heiligste Stätte des Kōyasan gilt das Oku-no-in (奥の院, wörtl. „inneres Heiligtum“).
Ein ca. 2 km langer Weg führt dich zum Mausoleum von Kōbō Daishi. Der Weg führt dich vorbei an mehr als 200.000 Grabsteinen und Gedenkstätten, sowie durch einen Wald, der mit seinen jahrhundertealten Zedern fast mystisch wirkt. Hier finden sich Grabstätten von Shogunen, Schauspielern, Schriftstellern und Dichtern, aber auch von anderen namhaften Persönlichkeiten und Firmen Japans, wie dem Süßigkeitenhersteller Glico oder dem Bierbrauer Kirin.
So planst du deine Japan-Reise (inkl. Routenvorschlag)
Planst du gerade deine erste Japanreise und bist ein bisschen lost? Du weißt nicht, wo du anfangen sollst, oder welche Orte sich lohnen? Dann schau doch gerne mal in diesen Artikel: Das erste Mal in Japan – So planst du deine Japan-Reise (inkl. Routenvorschlag)
Hier findest du Tipps für die Planung deiner nächsten Japanreise sowie Tourenvorschläge durch das Land der aufgehenden Sonne.
Shukubo – Übernachten in einem buddhistischen Tempel
52 der insgesamt 117 Tempel bieten heute auch Übernachtungen für Besucher an. Diese Unterkünfte für Pilger werden Shokubo genannt.
Dieses Übernachtungsangebot ist eine wichtige Einnahmequelle für die Tempel, denn auf diese Weise sichern sie sich ihre Einkünfte und sorgen so ein Stück mit für die Erhaltung der Tempel.
Solltest du dich für eine Übernachtung entscheiden, schläfst du auf Tatami-Matten in traditionell eingerichteten japanischen Zimmern. Meist teilst du dir ein Bad mit anderen.
Zu essen gibt vegetarische Kost – eben das, was auch die Mönche vor Ort essen.
Darüber hinaus hast du die Chance, an einer frühmorgendlichen Meditation teilzunehmen. Einige Tempel bieten auch das Abschreiben von Sutren oder die Meditationstechnik „ajikan“ an. Das alles bietet dir einen kleinen und unvergesslichen Einblick in das Leben der Mönche.
Wenn du ein solches Erlebnis buchen möchtest, solltest du das definitiv vor deinem Besuch am Kōyasan tun, denn bist du einmal vor Ort, wirst du feststellen, dass die meisten Angebote bereits ausgeschöpft sind. Wende dich dazu am besten an einen örtlichen Tourismusverband oder schau mal auf booking.com Werbelink nach.
Shōjin Ryōri
Shōjin Ryōri (精進料理) ist ein Teil der buddhistischen Küche Asiens und meint vegetarische Gerichte, die aus Gemüse und essbaren Wildpflanzen zubereitet werden. Während man Shōjin Ryōri als „vegetarische Gerichte“ übersetzen kann, so bedeuten die einzelnen Schriftzeichen eigentlich so viel wie „Hingabe zum Essen“ oder „Widmung zum Essen“. Dies inkludiert also auch den Respekt und den Dank für das Essen und folgt damit den Lehren des Buddhismus.
Für gewöhnlich folgt man bei der Zubereitung der Speisen den fünf Zubereitungsmethoden: kochen, dämpfen, schmoren, rösten sowie die rohe Variante.
Wie so häufig in der japanischen Küche sorgt man auch hier dafür, dass sich die einzelnen Komponenten in Textur und Geschmack ergänzen. Oft wird dabei auch auf die fünf Geschmacksrichtungen süß, salzig, sauer, scharf und bitter geachtet und manchmal sogar noch auf die Farbgebung. Nicht selten spiegeln die Speisen dann in Form- und Farbgebung die jeweilige Jahreszeit wider.
Du merkst schon: ein Shōjin Ryōri ist ein ganz besonderes Erlebnis.
Noch mehr Japan-Tipps
Wenn du noch mehr Reisetipps zu deiner nächsten Japanreise brauchst, dann schau doch unbedingt einmal auf meiner Japan-Seite vorbei. Hier findest du zahlreiche Infos und Tipps für deine nächste Japan-Reise.
Anfahrt zum Kōyasan
Die Anfahrt zum Kōyasan ist etwas komplizierter, aber auch ziemlich interessant.
Osaka – Kōyasan
Zeit: 1:35 Stunde – 2:05 Stunden
Kosten: ca. 1.670 JPY – 2.450 JPY
Du kannst die Nankai-Koya-Linie von der Namba-Station oder der Shin-Imamiya-Station nehmen. Von dort aus fährst du bis zur Gokurakubashi-Station. Auswählen kannst du hier zwischen Limited Express Zügen (80 min / 1.650 JPY) oder Locals, Express und Rapid Express Zügen (Achtung, hier ist meist ein Umsteigen am Hashimoto-Bahnhof erforderlich; 90-110 min & 870-890 JPY).
Von der Gokurabashi-Station steigst du in die Kōyasan-Seilbahn, die dich in 5 Minuten direkt zum Bahnhof Kōyasan bringt (500 JPY). Von dort aus steigst du in den Bus.
Achtung: Es gibt drei unterschiedliche Bus-Linien. Solltest du also ein spezielles Ziel haben, lohnt es sich, an der Touristen-Info am Kōyasan-Bahnhof einen Plan mitzunehmen, der dir die einzelnen Sehenswürdigkeiten des Kōyasan aufzeigt. Davon ausgehend kannst du dann den richtigen Bus nehmen.
2-Tages-Pass für den Koyasan
Wenn du dir vor Ort in Japan keine Gedanken um den Transport zum und am Koyasan machen möchtest oder dir das vorher zu stressig ist, dann kannst du schon vorab einen 2-Tages-Pass für den Koyasan Affiliatelink buchen.
Tipps zur Anreise
Du siehst schon, dass die Anreise die Nutzung verschiedenster Transportdienste erfordert. Das kann schnell ins Geld gehen. Um hier ein bisschen was zu sparen, lohnt sich der Kauf eines gesonderten Tickets. Du hast hier zwei Möglichkeiten:
Kōyasan-World Heritage Ticket: Dieses Ticket gilt für die Nankai-Koya-Linie und die Kōyasan-Seilbahn. Außerdem inkludiert es ein Zwei-Tagesticket für den Bus (das ist besonders hilfreich, wenn du dich für eine Übernachtung am Kōyasan entscheidest) sowie Rabattcodes für einige Sehenswürdigkeiten und Souvenirläden.
Du erhältst es am regulären Ticketschalter (angeblich auch an Automaten, aber dort haben wir es nicht gefunden).
Sofern du an der Namba-Station oder der Shin-Imamiya-Station startest, kostet das Ticket 3.400 JPY (einschließlich einer einfachen Fahrt mit dem Limited Express zum Koyasan) oder 2.860 JPY (reguläre Version, ohne Limited Express).
Achtung! Planst du, auch mit dem Limited Express wieder zur Namba- / Shin-Imamiya-Station zurückzufahren, musst du an der Gokurabashi-Station noch ein zusätzliches Ticket für den Limited Express kaufen.
Es gibt darüber hinaus noch den Kansai Thru Pass. Der gilt für die Nankai-Koya-Linie und ermöglicht die unbegrenzte Nutzung von Zügen, Bussen und U-Bahnen in der Kansai-Region, mit Ausnahme der JR-Züge.
Mehr Infos findest du hier: https://www.nankaikoya.jp/en/stations/ticket.html
Geheimtipp für deinen Besuch beim Kōyasan
Kaum oben angekommen, haben wir uns erst einmal für ein zweites Frühstück in einem kleinen Laden auf dem Kōyasan entschieden.
Dabei sind wir im Teishaba (停車馬), einem kleinen Restaurant gelandet. Du bekommst hier Sandwiches, Pancakes aber auch warme Gerichte. Die Besitzer waren so unglaublich freundlich und haben sich von Herzen gefreut, als ein paar Ausländer ihren kleinen Laden betreten haben.
Solltest du dich während deines Besuches stärken wollen, schau hier doch unbedingt einmal vorbei. Das Teishaba liegt gegenüber des Eingangs zum modernen Teil des Oku-no-in.
(Unmittelbar an der Station „Okunoin-Mae“ und des Parkplatzes)
Adresse: 〒648-0211 和歌山県伊都郡高野町 大字高野山中ノ橋
Mich hat der Besuch beim Kōyasan mehr als umgehauen. Insbesondere im Herbst, wenn das Herbstlaub in den unterschiedlichsten Farben erstrahlt, ist es hier einfach wunderschön. Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen von meiner Begeisterung für diesen Ort vermitteln.
Noch mehr Japan-Tipps
Wenn du noch mehr Reisetipps zu deiner nächsten Japanreise brauchst, dann schau doch unbedingt einmal auf meiner Japan-Seite vorbei. Hier findest du zahlreiche Infos und Tipps für deine nächste Japan-Reise.
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