Herbstlaub in Japan – 7 Orte, an denen Japan im Herbst am schönsten ist

Herbstlaub in Japan – 7 Orte, an denen Japan im Herbst am schönsten ist

Das Herbstlaub in Japan ist mitunter das Schönste, was ich in Japan je gesehen habe. Ja, vielleicht finde ich die bunten Herbstblätter sogar noch ein wenig schöner als die Kirschblüte in Japan.

Deshalb solltest du einen Besuch von Japan im Herbst unbedingt mal in Betracht ziehen. Solltest du noch ein wenig mit dir hadern, dann zeigt dir dieser Blogartikel hoffentlich, wie schön das Land insbesondere im Herbst ist.

Eigentlich ist der Frühling und die Kirschblütenzeit immer die Hauptreisesaison für Touristen in Japan. Und dabei handelt es sich ohne Frage auch um eine der schönsten Reisezeiten im Jahr. Denn während der Winter ungemütlich und der Sommer viel zu heiß ist, ist der Frühling angenehm und durch die vielen blühenden Blumen einfach wunderschön. Allerdings ist auch der Herbst nicht zu unterschätzen und das möchte ich dir gerne in diesem Artikel zeigen.

Was macht den Herbst in Japan so besonders?

Die Herbstlaub-Saison dauert aufgrund der geografischen Besonderheiten Japans länger, als wir sie beispielsweise von hier kennen. Mitte September geht es los und zieht sich bis in den Dezember hinein. Das bedeutet, dass du ganze drei Monate Zeit hast, das bunte Farbenspiel im ganzen Land zu bewundern. Je nach Ort hält eine Färbung ca. fünf Wochen an.

Dabei sticht insbesondere der japanische Ahorn mit seiner tiefroten und kräftigen Farbe hervor. Andere Bäume färben sich wiederum in Gelb, Orange oder Gold.

Darüber hinaus klingen die Temperaturen im Herbst in Japan nach und nach ab und sind besonders angenehm.

Kōyō und Momiji

Wenn du dich etwas mit dem Herbstlaub in Japan beschäftigst, wirst du früher oder später über den japanischen Begriff kōyō (紅葉) stolpern, der das sich bunt verfärbende Herbstlaub meint. Allerdings – und deshalb ist Japanisch eine besondere Herausforderung – lassen sich die Schriftzeichen hierfür auch momiji lesen. Momiji bezeichnet den japanischen Ahorn, der im Herbst dieses wunderschöne Rot bekommt.

Im Zusammenhang damit steht der Begriff Momiji-gari (紅葉狩り), was die Herbstlaub-Jagd bezeichnet. Der Begriff steht damit analog zum Sakura-gari (櫻狩り), der Kirschblüten-Jagd. Gemeint ist damit die Sitte, schöne Parks und Landschaften mit herbstlicher Laubfärbung zu besuchen. Allen voran stehen dabei die Ahornbäume und -wälder.

Tōkyō

Wie du weißt, ist Tōkyō eine absolute Megametropole. Deshalb finde ich es manchmal schwierig, hier den richtigen Ort zu finden, an dem du das Herbstlaub genießen kannst – anders zum Beispiel als zur Kirschblütenzeit oder in anderen japanischen Städten, in denen sich dir die Schönheit des Herbstlaubs nahezu aufdrängt. Trotzdem hat die Region ein paar Parks, bei denen sich ein Besuch im Herbst lohnt.

Reisezeit: Ende November bis Anfang Dezember

Yoyogi Park

Unmittelbar neben dem Meiji-Schrein und dem bekannten Stadtviertel Harajuku befindet sich der Yoyogi Park. Er ist wie eine kleine Oase im hektischen Tōkyō und lädt zu Spaziergängen ein, die umso schöner werden, wenn sich das bunte Herbstlaub dazumischt. Der Park ist einer der größten der Stadt und bietet sich damit absolut an, wenn du auf der Suche nach dem farbenfrohen Herbst bist.

Solltest du hier den roten Ahorn suchen, wirst du allerdings enttäuscht, denn der Park ist besonders für seine Gingkobäume bekannt, die sich im Herbst golden färben.

Eintritt: kostenlos

Ueno Park

Der Ueno Park darf bei deinem Besuch in Tōkyō zur Kirschblütenzeit nicht fehlen und genauso wenig im Herbst. Denn in dem rund 150 Jahre alten Park findest du fast 9.000 Bäume, die sich im Herbst von ihrer schönsten Seite zeigen. Verbinde deinen Ausflug doch direkt mit einem Besuch in einem der vielen Museen und Schreine, die du im und am Ueno Park findest.

Eintritt: kostenlos

Rikugi-en

Der Rikugi-en ist in der Edo-Zeit entstanden und wurde 1878 restauriert. Er gehört außerdem zu den „Ausgezeichneten Sehenswürdigkeiten“ (tokubetsu meishō) Japans.

Die Bäume, die den See umsäumen, sorgen mit ihrem bunten Laub für eine tolle Atmosphäre und werden nachts sogar so beleuchtet, dass du auch nach Einbruch der Dunkelheit noch in das Erlebnis der bunten Blätter kommen kannst. Zudem reflektiert der See das angeleuchtete Laub, sodass du hier auch wunderschöne Fotos machen kannst.

Eintritt: 300 JPY

Himeji Castle und Schlosspark

Burg Himeji (japanisch 姫路城, Himeji-jō) ist eines der ältesten erhaltenen Bauwerke des 17. Jahrhunderts. Die Burganlage gilt als schönstes Beispiel des Burgenbaus in Japan und trägt sogar den Beinamen Shirasagijō (白鷺城, dt. „Weißer-Reiher-Burg“). Damit spielt man auf die weißen Außenmauern und Dächer an.

Der Grundriss ist spiralförmig und die Wehranlagen (縄張, nawabari) hoch entwickelt, wodurch die Burg praktisch als uneinnehmbar galt. Heute gehört die Burg zu den nationalen Kulturschätzen Japans.

Ein Besuch der Burg lohnt sich auf jeden Fall. Aber du solltest unter keinen Umständen den Garten (好古園, Kōkoen) auslassen.

Der Kōkoen ist ein großer Garten mit neun einzelnen Arealen, die in unterschiedlichen Stilen angelegt sind und die Architektur der Edo-Zeit (1603–1867) widerspiegeln. Zu finden sind hier u.a. der Teezeremonie-Garten, der Blumengarten, der Kieferngarten und der Bambusgarten. Aufgrund ihrer Anlage und ihrer Vielfalt zeigen die Gärten stets das schönste Naturschauspiel aus allen viel Jahreszeiten und sind damit ganzjährig einen Besuch wert.

Der Kōkoen wurden auf dem ehemaligen Gelände der westlichen Residenz des Daimyo (Feudalherr) der Burg Himeji errichtet.

Eintritt:
Burg Himeji: 1.000 JPY; Burg Himeji & Kōkoen (Kombi-Ticket): 1.050 JPY;
Kōkoen: 300 JPY

Tipp: Ich kann das Kombi-Ticket hier wirklich sehr empfehlen. Wir hatten es vorsorglich genommen, weil wir uns noch nicht sicher waren, ob wir uns den Kōkoen nach der Burg noch ansehen wollten. Wir haben uns letztendlich doch dafür entschieden und es hat uns einfach umgehauen. Deshalb ist meine ganz klare Empfehlung das Kombi-Ticket – zumal es nur ein paar wenige Yen mehr kostet.

Ōsaka Castle und Schlosspark

Burg Ōsaka steht bei vielen Japan-Reisenden auf der Liste der Sehenswürdigkeiten, die sie unbedingt gesehen haben müssen. Ich stimme dem zu, möchte aber dringend dazu aufrufen, sich auch die Umgebung der Burg anzuschauen, der Park drumherum ist mindestens genauso sehenswert und ist einer der schönsten Herbstlaub-Spots der Stadt.

Über die Burg:
Das Burgareal umfasst etwa einen Quadratkilometer. Die Burg selbst wurde auf zwei erhöhten Plattformen gebaut, die jeweils von einem Burggraben umgeben werden. Das „Hauptgebäude“ besteht aus acht Stockwerken (fünf von außen sichtbare und drei unsichtbare). Toyotomi Hideyoshi ließ die Burg damals auf dem Gelände des zerstörten Tempels Ishiyama Hongan-ji und nach den Plänen der Burg Azuchi in der Nähe von Kyōto errichten. Natürlich sollte sie kein einfacher Nachbau sein, sondern die Burg in Kyōto in Größe und Ausstattung bei weitem übertreffen. Sie galt lange als uneinnehmbar, bis Tokugawa Ieyasu sie 1615 mit seinen Truppen einnahm und zerstörte. Nur ein Jahr später verstarb Ieyasu und bekam somit nicht mehr mit, wie die Burg 1620 durch seine Nachkommen wieder aufgebaut wurde.

Es dauerte zehn Jahre, sie wieder komplett aufzubauen, nur, damit sie 1665 durch einen Blitzeinschlag erneut beschädigt wurde, denn der Hauptturm brannte komplett ab. Trotzdem diente sie den Tokugawa-Shōgunen weiterhin als Kontrollsitz des westlichen Japans. Im Laufe der Zeit wurde die Burg erneut aufgebaut und immer wieder zerstört. Allem voran beschädigte ein Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg die Burg schwer. Doch einige Jahrzehnte später steht sie wieder und kann besichtigt werden.

Im Jahr 1953 wurde die ursprüngliche Burganlage sogar zur „besonderen historischen Stätte“ (tokubetsu shiseki) erklärt. Wie in vielen japanischen Burgen heute üblich, beherbergt das Hauptgebäude ein Museum und eine kleine Aussichtsplattform, die sich meist auf dem obersten Stockwerk befindet. Von hier oben hast du einen tollen Ausblick auf die Umgebung und den Burgpark (大阪城西の丸庭園, nishinomaru teien).

Reisezeit: Mitte Oktober bis Dezember
Eintritt: 600 Yen (Burg Ōsaka), 200 Yen (Burgpark Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr (letzter Einlass 16:30 Uhr)
Adresse: Burg Ōsaka, 1-1 Ōsakajo, Chuo Ward, Ōsaka, 540-0002, Japan

Kōya-san

Als Kōya-san (高野山; kōya = Hochebene, san = Berg) wird heute eine Gruppe von Bergen in Japans Präfektur Wakayama bezeichnet, die sich südlich von Ōsaka befindet. Darüber hinaus ist Kōya-san aber auch der Beiname des buddhistischen Kongōbu-Tempels (Kongōbu-ji, 金剛峯寺). Der und seine zahlreichen Untertempel (tatchū-jiin 塔頭寺院) umfasst die gesamte Hochebene.

Der Berg ist wegen seiner Bedeutung in der japanischen Geschichte weltbekannt. Deshalb gehören der Tempelkomplex und sein riesiger Friedhof (Oku-no-in) zu den schönsten und bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Der Oku-no-in gilt als heiligster Ort des Kōya-san und beherbergt die Ruhestätte des verehrten Mönchs Kukai (Kōbō Daishi). Insbesondere der Waldfriedhof ist mit seinen von Laternen gesäumten Wegen absolut sehenswert.

Darüber hinaus macht das Herbstlaub diesen Ort zu einem absoluten Highlight deiner Japanreise im Herbst.

So planst du deine Japan-Reise (inkl. Routenvorschlag)


Planst du gerade deine erste Japanreise und bist ein bisschen lost? Du weißt nicht, wo du anfangen sollst, oder welche Orte sich lohnen? Dann schau doch gerne mal in diesen Artikel: Das erste Mal in Japan – So planst du deine Japan-Reise (inkl. Routenvorschlag)
Hier findest du Tipps für die Planung deiner nächsten Japanreise sowie Tourenvorschläge durch das Land der aufgehenden Sonne.

Kyōto

Kyōto ist natürlich zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, aber insbesondere zur Kirschblütenzeit und im Herbst ist die Stadt einfach magisch. Insbesondere die Tempel und Schreine sowie deren Gärten sind einen (oder mehrere) Besuche wert.

Es ist wirklich schwer, sich hier für einige Spots herauszupicken, aber ich kann dir insbesondere einen Besuch des Kiyomizu-dera, des Kodai-ji, Eikan-dō (Zenrin-ji), Kennin-ji und den Ruriko-in. Aber auch der Stadtbezirk Arashiyama ist einfach wunderschön.

Reisezeit: Solltest du Kyōto im Herbst sehen wollen, solltest du deinen Besuch zwischen Mitte November und Anfang Dezember planen.

Kiyomizu-dera

Einer der bekanntesten Tempel in Kyōto ist der Kiyomizu-dera. Er war bei meinem ersten Japanbesuch einer der ersten Tempel, die ich mir angeschaut habe und seitdem bin ich verliebt. Bislang hat leider immer ein (zugegebenermaßen wirklich fantastisch gefertigtes) Holzgerüst die Aussicht auf die berühmte Holzterrasse versperrt, aber bei meinem letzten Besuch durfte ich sie endlich einmal mit freiem Blick genießen.

Von hier aus hast du einen tollen Blick auf die Stadt und die Koyasu-Pagode. Außerdem sind ringsherum Bäume zu finden, deren Laub sich im Herbst wunderschön verfärben.

Eintritt: 400 JPY

Kodai-ji

Die Tempelanlage des Kodai-ji hat mich wirklich begeistert. Insbesondere deshalb, weil das Areal so weitläufig ist. Was von vorne aussieht, wie ein normal großer Tempel, stellt sich später als bezaubernde Tempelanlage mit wunderschönen Gärten heraus. Diese Gärten verwandeln sich im Herbst zu einem wunderschönen Blumenstrauß aus Rot, Gelb und Orange gefärbten Baumkronen.

Während du tagsüber die bunten Farben im Sonnenlicht bestaunen kannst, werden sie abends eindrucksvoll mit Beleuchtung gezielt in Szene gesetzt.
Eintritt: 600 JPY

Eikan-dō

Neben dem Kodai-ji ist auch der Eikan-dō ein echtes Highlight, wenn du Kyōto im Herbst besuchen möchtest. Auch hier findest du Gärten, die tagsüber in den schönsten Herbstfarben erstrahlen und abends beleuchtet werden.

Eintritt: 600 JPY

Arashiyama

Der Bezirk Arashiyama im Westen Kyōtos ist immer einen Besuch wert, aber besonders im Herbst natürlich wunderschön, denn hier zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite. Die bewaldeten Bergen färben sich im Herbst nach und nach bunt.

Ideal ist es, wenn du deinen Spaziergang um ein paar Tempelbesuche erweiterst, denn sie sind nicht nur absolut sehenswert, sondern geben dir auch noch einmal einen guten Blick auf das bunte Arashiyama.

Miyajima

Unweit von Hiroshima befindet sich die wunderschöne Insel Miyajima. Die Insel ist zwar immer einen Besuch wert, aber insbesondere im Herbst wunderschön. Die tollen Schreine und Tempel sowie die zutraulichen und niedlichen Rehe werden dich in ihren Bann ziehen.

Im Herbst färben sich die Hänge des Misen (弥山, Berg Mi) rot und orange und bieten dir ein einzigartiges Naturspektakel. Außerdem bekommst du hier auch die momiji-manjū (もみじまんじゅう), die ich über alles liebe. Dabei handelt es sich um Gebäckstücke, die mit roter Bohnenpaste oder Vanillecreme gefüllt sind. (Tipp: Wenn du dich für Wagashi, traditionelle japanische Süßigkeiten, interessierst, dann lies doch auch mal in meinen Artikel dazu rein.)

Reisezeit: Ende Oktober bis Ende November

Ich hoffe, ich konnte dir zeigen, warum du Japan unbedingt einmal im Herbst besuchen solltest. Diese Zeit ist nicht nur malerisch, sondern auch einfach sehr eindrucksvoll. Sollte dir der Frühling und die Kirschblüte doch mehr zusagen, dann lies doch unbedingt mal in meinen Artikel „Japan zur Kirschblütenzeit – Warum die japanische Kirschblüte einzigartig ist“ rein.

Noch mehr Japan-Tipps

Wenn du noch mehr Reisetipps zu deiner nächsten Japanreise brauchst, dann schau doch unbedingt einmal auf meiner Japan-Seite vorbei. Hier findest du zahlreiche Infos und Tipps für deine nächste Japan-Reise.

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