Miyajima - Ein Besuch auf Japans Schrein-Insel

Miyajima – Ein Besuch auf Japans Schrein-Insel

Wenn dir die Rehe in Nara schon sehr gefallen haben, dann solltest du unbedingt auch Miyajima (宮島, wörtl. Schrein-Insel) kennenlernen. Ein anderer Name für die Insel lautet auch Itsukushima (厳島). Hier laufen neben zahmen Wild nämlich auch Japanmakaken frei herum.

Miyajima ist nicht nur bei Touristen, sondern auch bei Japanern ein beliebtes Ausflugsziel. Und die Rehe sind nur zum Teil daran Schuld. Miyajima gehört zu den sogenannten Nihon Sankei (日本三景), zu den drei schönsten Landschaften Japans. Bei den beiden anderen Orten handelt es sich um Matsushima (松島), die Insel im Nordosten Japans, die mit zahlreichen Kiefern bewachsen ist, sowie Amanohashidate (天橋立), die sogenannte Himmelsbrücke, in der Nähe von Kyōto.

So kommst du hin

Die knapp 30 km² große Insel lässt sich hervorragend mit einem Tagesausflug von Hiroshima aus verbinden. Gerade einmal zwanzig Kilometer entfernt, lässt sich die Insel in ca. einer Stunde aus gut erreichen.

Nimm von Hiroshima aus einfach JR Sanyo Line bis zur Haltestelle Miyajimaguchi (宮島口). Von hier aus nimmst du die Fähre bis zur Insel.

Itsukushima-Schrein

Bereits von der Fähre aus kannst du den Itsukushima-Schrein (厳島神社oder 嚴島神社, Itsukushima-jinja) und das weltbekannte Torii, das aus dem Wasser ragt, sehen.

Von Weitem sieht es so aus, als wäre auch der Schrein selbst ins Wasser gebaut. Doch die Hauptgebäude ruhen auf erhöhten Plattformen, deren Pfeiler wie Stelze im Wasser stehen. Die verschiedenen Gebäude sind durch einen 280 Meter langen, überdachten Korridor miteinander verbunden.

Der Schrein beherbergt die älteste Nō-Bühne der Welt sowie das weltberühmte hölzerne Torii aus dem Jahr 1875, welches sich etwa 160 Meter vor dem Schrein befindet. Bei Flut sieht es so aus, als würde es auf dem Wasser stehen. Bei Ebbe kannst du jedoch bis ans Torii laufen und die vielen Muscheln bewundert, die an dem Teil des Toriis festgeheftet sind, das sonst immer unter Wasser ist.

Das Torii ist heute eines der meistfotografierten Motive Japans.

Daiganji

Der Daiganji (大願寺) ist ein buddhistischer Tempel in der Nähe des Itsukushima-Schreins. Sein Erbauer ist bis heute nicht bekannt.

In der Haupthalle befinden sich vier Buddhastatuen, die als wichtiges Kulturgut gelten. Vor der Haupthalle befindet sich eine Statue von Binzuru Sonja, dem Gott der Heilung. Die Besucher streichen der Statue über den Kopf, um für Gesundheit und Heilung zu beten.

Der Daiganji ist ein wirklich kleiner Tempel, der neben dem riesigen Tempelkomplex des Itsukushima-Schreins leicht übersehen wird. Während unseres Besuchs waren so gut wir nur Einheimische da, da die großen Touristengruppen einfach daran vorbeiströmten.

Eigentlich schade, denn sehenswert ist er trotzdem.

Mt. Misen

Der Berg Misen befindet sich im Zentrum der Insel und ist vollständig von einem Wald bedeckt. Auf den 535 Meter hohen Berg führt eine Seilbahn, die dich bis ganz nach oben bringt. Wahlweise kannst du aber auch den steilen Pfad hinaufgehen. Dieser führt dich vorbei an dem Tempel Daishō-in (大聖院).

Daishō-in

Am Fuße des Berges Misen befindet sich der Daishō-in (大聖院), einer der wichtigsten Tempel des Shingon Buddhismus. Wie für buddhistische Gebäude in Japan üblich, besteht der Tempelkomplex nicht nur aus einem einzigen Gebäude, sondern auch vielen verschiedenen.

Ein Wanderweg führt dich von hier aus direkt auf die Spitze des Berges Misen. Der Weg führt dich vorbei an weiteren kleineren Tempeln und dauert in etwa anderthalb Stunden.

Mein Tipp für jeden der gerne wandert: nimm den Pfad nicht auf die leichte Schulter, denn er ist ganz schön steil. ;)

Senjō-kaku

Senjō-kaku (千畳閣) oder Toyokuni-Schrein (豊国神社, Toyokuni-jinja) ist eigentlich kein richtiger Schrein sondern eine Halle, die Toyotomi Hideyoshi einst erbauen ließ.

Neben der Halle befindet sich eine fünfstöckige Pagode, welche die traditionelle orange-rote Färbung aufweist und dadurch stark ins Auge fällt. Sie gehört jedoch nicht zur Halle, sondern eigentlich zum Itsukushima-Schrein.

Souvenirtipp

Wenn du in Miyajima bist, ist ein Foto von dem roten Torii zur Zeit der Flut mit Sicherheit eines der besten Souvenirs.

Abgesehen davon ist ein hölzerner Shamoji (杓文字 oder しゃもじ), ein hölzerner Reislöffel, ein ideales Mitbringsel. Als kulinarische Spezialität gelten gegrillte Austern und Kleingebäck in Ahornblattform, welches mit roter Bohnenpaste gefüllt ist. Unglaublich lecker.

Klar, dass sich die Austern nicht unbedingt eignen, um mit nach Hause genommen zu werden. Das Gebäck in Ahornblattform hingegen ist ideal.

Hier übernachtest du!

Miyajima hat ein paar großartige Hotels für jede Preiskategorie. Ich möchte dir hier einmal meine Lieblingsunterkünfte vorstellen.

Mizuhasou Affiliatelink – Eine schöne Unterkunft mit kleinen, einfachen Zimmern in sehr familiärer Atmosphäre. Das Frühstück ist gut und reichlich. Das Mizuhasou liegt in unmittelbarer Nähe zum Meer und zum Itsukushima-Schrein und damit sehr zentral.

Hotel Miyajima Villa Affiliatelink – Ein tolles Hotel mit modernen und geräumigen Zimmern. Obwohl das Hotel an ein traditionelles Ryokan erinnert, verfügen die Zimmer über westliche Betten. Das öffentliche Bad ist großartig und der Blick aufs Meer atemberaubend.

Sakuraya Affiliatelink – Von den geräumigen Zimmern im Japanischen Stil blickst du direkt aufs Meer. Die Lage des Hotels ist sehr zentral und damit ideal zur Erkundung der Insel geeignet.

Kurayado Iroha Affiliatelink – Das hochpreisige Hotel bietet dir wunderschöne und geräumige Zimmer im japanischen Stil mit westlichen Betten. Komfort und das Wohlbefinden der Gäste werden hier ganz großgeschrieben. Zimmer bekommst du wahlweise mit Berg- oder Meerblick. Das Hotel bietet dir ein japanisches Frühstück sowie ein Abendessen. Genial.

Miyajima ist eine meiner absoluten Lieblingsorte in Japan. Ich mag die Ruhe, die von dieser Insel ausgeht – wenn man von den Touristenmassen einmal absieht. Nicht umsonst gehört die Insel zu den Nihon Sankei, dessen Bezeichnung sie meiner Meinung nach absolut zu Recht bekommen hat.

8 Kommentare zu „Miyajima – Ein Besuch auf Japans Schrein-Insel“

    1. Liebe Monika,
      ich danke dir. :) Am besten verständigen kann man sich tatsächlich auf Japanisch, Koreanisch oder Chinesisch. Englisch wird unter Umständen schwierig – zumindest sind es meine Erfahrungen. Meisten klappt es irgendwie – zur Not mit Händen und Füßen – aber wirklich Verständigen kann man sich nicht. ;) Japaner sind allerdings sehr freundlich und hilfbereit. Wenn sie einmal nicht weiter wissen, versuchen sie trotzdem alles, dir zu helfen. ;)

      Viele liebe Grüße
      Kathi

  1. Liebe Kathi,
    wirklich tolle Eindrücke aus Japan.
    Bilder von dem roten Tor hatte ich schon mal gesehen, allerdings immer im Wasser. Das es bei Ebbe frei liegt war mir nicht bekannt.
    Lieben Gruß, Susanne

  2. Liebe Kathi,
    das sieht sehr interessant aus, aber wie groß bitte ist diese Insel, wenn sie so voll von Shreinen (ist das wirklich die Mehrzahl???) ist?
    Außerdem, wenn Rehe dort wohnen.
    Es wirkt nach deutlich mehr, als nur eine klassische Ausflugsinsel.
    Liebe Grüße, Katja

    1. Liebe Katja,

      Miyajima ist insgesamt 30 km² groß – also nicht die Welt. Allerdings verteilen sich die vielen Gebäude auf eine Höhe von 535 Meter über dem Meeresspiegel. Da Japan generell sehr hügelig ist, findest du viele Gebäude auch etwas weiter oben. ;) Es gibt auf jeden Fall viel zu entdecken und man kann hier locker ein bis zwei Tage bleiben. ;)

      Viele liebe Grüße
      Kathi

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