Andernach Sehenswürdigkeiten und Highlights – Andernach mit allen Sinnen erleben
Es sind angenehme 18 Grad und die Sonne scheint, als ich mich in die Regionalbahn nach Andernach setze. Gerade einmal anderthalb Stunden brauche ich von meiner Kölner Haustür bis in die rheinland-pfälzische Stadt. Die Strecke führt über Bonn und dann ganz malerisch am Rhein entlang. Klar, dass ich als Kölsch Mädche eine echte Schwäche für den Rhein habe, der Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz miteinander verbindet.
Mein Plan: das Rheinland besser kennenzulernen und einige Ecken zu besuchen, in denen ich lange oder noch nie war. Den Anfang macht dabei Andernach mit ihrer tollen Altstadt, ihrem unvergesslichen Rheinblick und den großartigen Projekten, die diese Stadt so besonders machen.
Erleben kannst du die Stadt dabei mit allen Sinnen: sehen, riechen, hören, fühlen und sogar schmecken. Wie du in diesen Genuss kommst, verrate ich dir im Folgenden.
Über Andernach
Andernach ist eine Stadt in der Eifel und liegt unmittelbar am wunderschönen Rhein, im Neuwieder Becken. Sie markiert den nördlichen Teil des romantischen Mittelrheintals und gehört zu den ältesten Städten Deutschlands. 1988 feierte sie sogar ihr 2000-jähriges Bestehen. Auch wenn Trier noch ein wenig älter ist, macht sie ihr enorme Konkurrenz.
Erbaut wurde Andernach übrigens auf einer versandeten Bucht, in die der Felsenbach mündet, und einer ehemaligen Insel.
Als Teil der (Vulkan-)Eifel war sie früher für ihr Stein- und Ton-Aufkommen bekannt. Insbesondere Basalt war ein wichtiges Gestein, welches nicht nur selbst in der Stadt verbaut wurde, sondern zugleich auch ein wichtiges Exportgut darstellte. Dies machte einen Teil des Wohlstands der Stadt aus.
Unmittelbar am Rhein gelegen, ist es aber auch nicht verwunderlich, dass Andernach ebenso lange Zeit Hafenstadt war, was den Handel begünstigte und Geld in die Kassen spülte. Durch den Rhein, der als Handelsstraße genutzt wurde, konnte man überdies Zollgebühren verlangen, die eine weitere Einnahmequelle darstellten.
Ein Spaziergang durch Andernach
Mein Besuch in Andernach startet – wie könnte es auch anders sein – mit einem Spaziergang durch die Altstadt. Die Stadt hat eine wunderbare Größe, um sie ganz entspannt zu Fuß zu erkunden und offenbart dabei ein paar ihrer schönsten Sehenswürdigkeiten.
Meine Sightseeingtour durch Andernach führt mich vom Bahnhof gen Nordwesten. Dort komme ich zunächst am Helmwartsturm vorbei, ehe ich auf die Ruine der Stadtburg treffe.
Der Helmwartsturm ist ein Teil der ehemaligen mittelalterlichen Stadtbefestigung und wurde im Jahr 1994 erneuert. In der Nähe des Turms findet sich heute ein hölzerner Wehrgang, der den Durchgang zum Marktplatz überspannt. Dieser ist jedoch nur nachgebildet und nicht original.
Folgst du der ehemaligen Befestigungsmauer, gelangst du unweigerlich zur Stadtburg Andernach. Hierbei handelt es sich um eine kurkölnische Burg, mit deren Errichtung um 1200 begonnen wurde. Sie war einst eine Wasserburg im romanischen und gotischen Baustil, wurde im Pfälzer Erbfolgekrieg 1689 jedoch zerstört.
Heute kann hier geheiratet werden und der Schlossgarten bietet sich ganz hervorragend für romantische Fotos an.
Gehst du weiter nördlich, gelangst du unweigerlich zum Rheinufer und den wirklich tollen Rheinanlagen, in denen es sich lohnt, kurz innezuhalten. Die sehr gepflegte Anlage bietet sich geradezu an, um einen Spaziergang zu machen, oder bei gutem Wetter ein Buch im Grünen zu lesen.
Östlich davon findest du das Bollwerk von Andernach. Dieses wurde zwischen 1659 und 1661 als Rheinzollbastion der kurkölnischen Landesherrn errichtet. Mit dessen Hilfe überwachte man den Schiffsverkehr am Rhein und regelte die Zölle. Damit war es ein wichtiges Bauwerk, denn es sicherte den Wohlstand der Stand.
Heute dient das Bollwerk als Ehrenmal für die Gefallenen beider Weltkriege.
Ich entschließe mich, eine Pause in der Kaffeebar des Geysir-Erlebniszentrums (KaffeeBar im Geysir-Zentrum, Konrad-Adenauer-Allee 40, 56626 Andernach) zu machen. Das liegt unmittelbar am Rhein und genießt deinen Kaffee und dein Stück Kuchen direkt mit einer tollen Aussicht auf selbigen.
Während ich mir die nächsten Punkte auf meinem Spaziergang durch Andernach heraussuche, lausche ich den Gesprächen meiner Umgebung. Einige Besucher sind Gäste aus anderen Städten, doch mindestens genauso viele Kunden der Kaffeebar sind Einheimische. Man kennt sich, man schätzt sich und man kommt immer gerne her.
Ich komme mit zwei Frauen ins Gespräch, die mir erzählen, dass sie aus Andernach kommen und hier ab und an eine Tasse Kaffee trinken und ein Stück Kuchen essen. Entweder nach einem Einkaufsbummel durch die Stadt, oder einem Marathon an Erledigungen, die sie hatten. Oder – so wie jetzt – einfach nur, um sich mit einer Freundin zu treffen und sich ein wenig zu unterhalten.
Das liebe ich so am Rheinland. Egal woher du kommst, du bist immer willkommen und man kommt gerne mit dir ins Gespräch.
Folgst du den Rheinanlagen gen Westen, gelangst du zum Rheintor. Dieses Tor gehört zu den ältesten Doppeltoranlagen am Rhein und wurde um 1200 errichtet. Es beherberget im Inneren zwei überlebensgroße Tuffstein-Figuren, die vom Volksmund die „Andernacher Bäckerjungen“ genannt werden, hinter denen sich eine gleichnamige Sage verbirgt.
Durch das Rheintor geht es weiter in die Altstadt von Andernach. Dort triffst du zunächst auf das Historische Rathaus und anschließend auf den Marktplatz.
Erkennbar durch seinen vorgelagerten Holzbalkon, der meist mit Blumen bepflanzt ist, wird dir das Historische Rathaus sofort ins Auge stechen. Es wurde zwischen 1561 und 1574 errichtet und beherbergt eine mittelalterliche Mikwe (jüdisches Kultbad), sowie die Stadtbücherei.
Nur ein paar Schritte weiter findet sich der Marktplatz, der mit seinen Restaurants und Cafés zum Verweilen einlädt.
Folgst du dem Weg vom Marktplatz weiter in Richtung Westen, gelangst du automatisch zum Runden Turm und zum Mariendom – beides übrigens Wahrzeichen, die das Stadtbild Andernachs gewaltig prägen.
Der Runde Turm wurde zwischen 1440 und 1453 erbaut und hat eine Höhe von 56 Metern. In den Jahren 1922 bis 1935 nutzte man den Turm als Jugendherberge.
Heute kannst du den Turm gegen eine kleine Gebühr besteigen und so eine wundervolle Aussicht auf die Stadt erhaschen.
Nur unweit des Runden Turms findest du den Mariendom, den es so eigentlich gar nicht gibt, denn der Mariendom ist eigentlich gar kein Dom, wird von den Anwohnern aber gerne so genannt.
Es handelt sich hierbei um die römisch-katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt oder auch Liebfrauenkirche genannt. Sie wurde im Jahre 1200 als Emporenbasilika gebaut und prachtvoll ausgestattet. Reiche Farben, prächtige Ornamente und opulente Muster prägen den Innenraum der Kirche und machen sie zu einem echten Highlight in Andernach.
Essbare Stadt Andernach – Urban Gardening at it’s best!
Wusstest du, dass Andernach aus eine essbare Stadt ist? Um genau zu sein, ist sie sogar die erste essbare Stadt Deutschlands. Das bedeutet, dass du dich einmal durch die Stadt essen kannst. Essen kannst du dabei nicht die Gebäude, sondern die Bepflanzung.
Vor 13 Jahren hat man das Projekt „essbare Stadt“ ins Leben gerufen und anstelle von Zierpflanzen wurden Obst- und Gemüsepflanzen, sowie Wildkräuter gepflanzt. Und das Beste: jeder darf sich daran bedienen. Völlig kostenlos.
Überall in der Stadt findest du daher Pflanzenkästen, Obstbäume oder Gemüsebeete, die einladen, sich an ihnen zu bedienen.
Mein Highlight ist jedoch der Historische Garten, denn hier ist man der Stadthistorie wortwörtlich auf den Grund gegangen. Hier wurden archäologische Funde ausgegraben, analysiert und zu ihrem Schutz wieder zugeschüttet. Da man Bewohner und Besucher aber daran teilhaben lassen wollte, hat man die Funde einfach durch essbare Pflanzen sichtbar gemacht. Konkret bedeutet dies also, dass die Pflanzen Gebäudemauern nachzeichnen. Einfach großartig!
Geysir in Andernach – Der höchste Kaltwassergeysir der Welt
Einigen ist Andernach vielleicht schon durch den Geysir ein Begriff, denn dabei handelt es sich um den höchsten Kaltwassergeysir der Welt.
Im Geysir-Erlebniszentrum startest du deine Reise, denn hier informieren dich Exponate, Medieninstallationen und Stationen, an denen du Experimente ausüben kannst, über dieses einzigartige Naturschauspiel.
Anschließend geht es weiter aufs Schiff. Gegenüber des Erlebniszentrums findet sich der Schiffsableger, durch den du auf die Rheinhalbinsel und damit auch ins Naturschutzgebiet „Namedyer Werth“ gelangst, wo sich der Kaltwasser-Geysir befindet. Hier kannst du seinen Ausbruch erleben, bei dem die Wasserfontäne bis zu 60 Meter in die Höhe schießt. Einfach fantastisch!
Übernachten in Andernach
Andernach ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Solltest du auch hier übernachten wollen, möchte ich dir das Hotel Einstein am Römerpark (Hotel Einstein am Römerpark, Konrad-Adenauer-Allee 8, 56626 Andernach) ans Herz legen. Es befindet sich unmittelbar am Rhein und die Zimmer verfügen über eine moderne Ausstattung.
Der Service ist hervorragend und das Frühstücksbuffet vielseitig – Hier ist für jeden etwas dabei.
Durch seine gute Lage bist du ganz schnell mitten in der Stadt, was es ideal für eine Erkundungstour macht.
Doch das eigentliche Highlight dieses Hotels befindet sich im oberen Stockwerk des Gebäudes: die Sky Bar (Sky Bar im EINSTEIN Hotel, Konrad-Adenauer-Allee 8, 56626 Andernach).
Hier serviert man dir nicht nur bekannte Speisen mit raffinierten Abwandlungen auf höchstem Niveau, sondern du kannst hier auch entspannt einen Afterwork-Cocktail oder ein Glas Wein trinken. Und das alles mit einer atemberaubenden Aussicht über den Rhein. Einfach zauberhaft!
Bitte beachte, dass du vor deinem Besuch unbedingt reservieren solltest!
Hättest du gedacht, dass es in Andernach so viel zu entdecken und zu erleben gibt? Was wäre dein Highlight in Andernach gewesen und warst du vielleicht schon einmal dort und hast noch mehr Tipps? Wenn ja, lass es uns unbedingt in den Kommentaren wissen.
Dieser Artikel ist im Rahmen des Blogwärts Retreat von Antje Zimmermann entstanden. Das Programm sowie die Unterbringung und Verpflegung Vorort wurde von der Romantischer Rhein Tourismus GmbH organisiert.
An dieser Stelle bedanke ich mich ganz herzlich für die freundliche Einladung. Meinen kostenfreien Rechercheaufenthalt habe ich sehr genossen. Meine ehrliche Meinung bleibt davon allerdings unberührt.