Ein Tag im schottischen Stockbridge – Erlebe einen der schönsten Stadtteile von Edinburgh
Stockbridge ist definitiv einer der schönsten Stadtteile in Edinburgh. Doch eins nach dem anderen …
Starten wir diesen Artikel einmal mit einem Geständnis: Bei mir dauert es immer ein bisschen, ehe ich ein Gefühl für eine Stadt bekomme. Habe ich im Vorfeld Dinge, die ich gerne sehen möchte, fällt es mir manchmal schwer, mich auf andere Dinge einzulassen. War ich jedoch schon einmal an einem Ort und kenne die Stadt vielleicht sogar ein wenig besser, weiche ich supergerne vom Kurs und bekannten Straßen ab, biege einmal spontan in unbekannte Gassen ein, lasse mich treiben. Das Schönste, was dann passiert ist, dass man neue Dinge entdeckt und vielleicht sogar mit Leuten ins Gespräch kommt. So war es bei mir auch mit dem Stadtteil Stockbridge in Edinburgh. Ich war im Vorfeld schon einmal dort, aber einen wirklichen Eindruck hatte er bei mir nicht hinterlassen.
Wie gut, dass ich noch einmal hierhin zurückkehren konnte, denn sonst hätte ich wirklich etwas verpasst. Was genau, verrate ich dir im Folgenden. Ich bin mir sicher, danach wirst du mindestens genauso begeistert sein wie ich.
Über Stockbridge
Stockbridge ist ein Vorort Edinburghs und befindet sich nördlich des trubeligen Stadtzentrums. Begrenzt wird es durch die Stadtteile Comedy Bank und New Town.
Ursprünglich war Stockbridge ein kleines und eigenständiges Dorf, das etwas abgelegen lag. Doch im 19. Jahrhundert wurde es im Zuge der Ausdehnung von Edinburgh eingemeindet. Die heutige „Stock Bridge“ heißt eigentlich „Dean Bridge“ (siehe unten) und wurde 1801 erbaut. Das Steinbauwerk überspannt den Fluss Water of Leith und verbindet den Stadtteil Stockbridge somit mit dem Zentrum Edinburghs.
Stockbridge ist eine der schönsten Stadtteile der schottischen Hauptstadt. Mit seinen kopfsteingepflasterten Straßen, den üppigen Parks und grünen Gärten, sowie der eleganten georgianischen Architektur zieht es so manchen Besucher in seinen Bann.
Im Norden der Stadt gelegen, ist Stockbridge nur einen kurzen Spaziergang vom geschäftigen Treiben des Stadtzentrums entfernt und hat dennoch einen ganz eigenen, charmanten Dorfcharakter. Hier fühlst du dich gar nicht mehr wie in einer Großstadt und findest sogar ein wenig Ruhe.
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Dean Village
Gerade einmal zehn Minuten zu Fuß, also nur unweit des trubeligen Stadtzentrum entfernt, liegt das Dean Village, eine der malerischsten Orte, die Edinburgh zu bieten hat.
Bis ins 19. Jahrhundert war das Village ein eigenständiges Dorf, das erst durch den Bau der Brücke direkten Anschluss an Edinburgh bekam.
Auch heute wirkt das Dean Village noch wie ein ganz eigener Ort, etwas abgeschieden vom Rest Edinburghs – ein kleines Paradies der Ruhe und umgeben von ganz viel Grün.
Kein Wunder, dass es heute eine der begehrtesten (und damit wohl auch teuersten) Wohngegenden der schottischen Hauptstadt ist. Doch auch wenn man sich das Wohnen hier kaum noch leisten kann, lohnt sich ein Besuch, um ein wenig von dieser Ruhe und dem Charme des Dean Village zu bekommen.
Übrigens: „Dean“ kommt vom Wort „Dene“ und bedeutet so viel wie „tiefes Tal“.
Dean Village
Dean Path, Edinburgh EH4 3AY, Vereinigtes Königreich
Dean Gardens
Die Dean Gardens sind private Gemeinschaftsgärten und insgesamt rund 2,9 Hektar groß. Sie erstrecken sich entlang des Nordufers des Dean Valley, durch das der Fluss Water of Leith fließt. Aufgrund ihrer Größe haben die Gärten auch vier Eingänge, sonst wäre der Zugang nur umso schwieriger.
Einen tollen und auch öffentlichen Blick hast du von der Dean Bridge aus, von wo aus du die Gärten hervorragend überblicken kannst.
Einen anderen tollen Ausblick hast du von der Eton Terrasse und von der Upper Dean Terrace, die sich am nördlichen Ende der Gärten befindet. Ein Spaziergang unterhalb der Brücke kann sich aber genauso lohnen und ist im Sommer, wenn alles grün ist, besonders mystisch.
Die Dean Bridge
Die Dean Bridge wurde im 19. Jahrhundert errichtet und führt über den Fluss Water of Leith. Sie verbindet den Stadtteil Inverleith mit dem Stadtzentrum von Edinburgh und bietet dir einen wundervollen Blick auf die Dean Gardens. Die Brücke ist deshalb so wichtig, weil sie Edinburgh erlaubte, sich nach Nordwesten hin auszubreiten und weiterzuwachsen, denn sie überwindet die 30 Meter tiefe Schlucht, in der sich der Fluss entlangschlängelt.
Auch architektonisch ist die Brücke durchaus sehenswert. Die ursprünglich mit drei Bögen geplante Brücke weist nun vier Bögen auf und sogar die Bürgersteige werden von eigenen Bögen getragen, die sich vor dem Haupttragewerk befinden. Optisch heben sie sich jedoch von den anderen Bögen ab, denn sie sind dünner und wirken dadurch leichter.
St. Bernard‘s Well
Am nördlichen Ende der Dean Gardens befindet sich der St. Bernard’s Well (oder St. Bernhard-Brunnen), ein Bauwerk aus dem 18. Jahrhundert. Damals glaubte man, dass das Wasser der Quelle heilende Kräfte besitze. Aus diesem Grund wurde der Bau eines Brunnens in Auftrag geben, dessen Aussehen auch voll und ganz von dem Glauben an die heilende Wirkung des Wassers inspiriert war.
Entworfen wurde das Gebäude 1789 vom schottischen Maler Alexander Nasmyth, der es im Stil eines griechisch-römischen Tempels anlegte. Die Statue der Hygieia, der Göttin der Gesundheit, umgeben von dorischen Säulen und unter einem kuppelförmigen Dach, das von einer goldenen Ananas gekrönt wird, fühlt man sich schon sehr in die Antike zurückversetzt. Dazu gesellt sich die Inschrift „Bibendo Valeris“ (dt. „Trinke und du wirst gesund“) über dem Eingang.
Seinen Namen verdankt es einem Mönch aus dem 12. Jahrhundert, dem Heiligen Bernhard von Clairvaux, der in einer Höhle unweit des Brunnens gelebt haben soll.
Lange kamen die Menschen deshalb hierher und tranken aus dem Brunnen. Sie glaubten, dass das mineralhaltige Wasser sämtliche Beschwerden (u.a. Muskelschmerzen und Arthritis) heilen kann. Doch damit lagen sie so falsch, wie man es nur sein kann, denn in den 1940er Jahren kam heraus, dass das Wasser Arsen und andere Verunreinigungen enthielt.
Heute ist das Gebäude nur an bestimmten Tagen im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich. Dort findest du einen Raum mit einer Mosaikdecke, in dem sich eine Pumpe mit einer griechischen Vase befindet, sowie eine Feuerstelle mit einem Wasserhahn, der heißes Wasser spendet.
St. Bernard‘s Well
2 Clarendon Cres, Edinburgh EH4 1PT, Vereinigtes Königreich
Royal Botanic Gardens Edinburgh
Der Königliche Botanische Garten Edinburgh (Royal Botanic Garden Edinburgh) wurde 1670 zur Kultivierung pharmazeutisch nutzbarer Pflanzen gegründet. Dies macht ihn zum zweitältesten Botanischen Garten im Vereinigten Königreich (gleich nach dem Botanischen Garten der Universität Oxford). Er ist eine Mischung aus wissenschaftlicher Einrichtung und Touristenattraktion und verteilt sich auf insgesamt vier (!) Standorte im Stadtteil Inverleith, sowie dem Dawyck Botanic Garden, dem Logan Botanic Garden und dem Benmore Botanic Garden. Jeder Standort verfügt über seine ganz eigene, spezielle Sammlung.
Ich möchte mich im Folgenden jedoch auf den Garten im Stadtteil Inverleith beziehen.
Der Botanische Garten bietet seinen Besuchern neben allerhand Wissen, auch ein wenig Ruhe und Frieden inmitten der 72 Hektar großen und grandiosen grünen Landschaft.
Die Besucher können die Ruhe des Chinese Hillside genießen, den weltberühmten Rock Garden erkunden oder im Woodland Garden zwischen den prächtigen Giant Redwood-Bäumen spazieren gehen. Außerdem gibt es im Ausstellungsraum des Gartens, dem Inverleith House, Kunstwerke zu sehen.
Ich besuche übrigens auch den Botanics Shop im John Hope Gateway Besucherzentrum immer wieder gern, denn hier findest du eine große Auswahl an Geschenken und Souvenirs, aber auch (und das finde ich so toll) Kunsthandwerk und natürlich Pflanzen.
Der Eintritt in den Garten ist kostenlos.
Übrigens: In den Wintermonaten erstrahlt der Garten in magischen Lichtern und bringt mit seinem beleuchteten botanischen Pfad ein wenig Weihnachtsstimmung in die Pflanzenwelt.
Royal Botanic Gardens Edinburgh
Arboretum Pl, Edinburgh EH3 5NZ, Vereinigtes Königreich
Hier übernachtest du
Inmitten der wunderschönen georgianischen Häuser von Stockbridge findest du auch das New Town Guesthouse Werbelink. Einem kleinen und zauberhaften Guesthouse, das mit gemütlichen Zimmern aufwartet. Es ist ideal, wenn du Stockbridge erkunden möchtest.
Die liebevoll eingerichteten Zimmer verfügen sogar über einen kleinen Arbeitsplatz, an dem du bei einem Blick in den Garten entspannt ein paar Dinge erledigen kannst. Das Bett ist sehr bequem und Tee gibt es hier auch frei zur Verfügung. Und was braucht man mehr, um standesgemäß in Schottland anzukommen?
Die schmale Tür der Unterkunft reiht sich wunderbar in die Umgebung anderer Wohnhäuser ein, wodurch es nicht wirklich auffällt. Von Anfang an ist es geradezu so, als würdest du selbst in Stockbridge wohnen.
Ich hoffe, ich konnte dir Stockbridge ein wenig näherbringen und vielleicht planst du ihn bei deinem nächsten Besuch in der schottischen Hauptstadt direkt mit ein. Vielleicht warst du aber auch schon einmal dort und hast noch ein paar Tipps auf Lager? Dann lass sie mich gerne in den Kommentaren wissen.
Solltest du noch andere Tipps für Edinburgh suchen, dann schau doch unbedingt auch in meine andere Artikel rein.