Ein Besuch in Landau in der Pfalz – Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Landau
Endlich hab auch ich es mal in die Pfalz geschafft. Für mich ging es nach Landau. Eine Stadt, die so geschichtsträchtig und schön ist, dass ich mir gewünscht hätte, noch ein wenig länger dort zu bleiben.
Ich verrate dir im Folgenden, was es in Landau zu entdecken und zu erleben gibt. Du wirst sehen, dass es hier geschichtlich, kulturell und landschaftlich viel zu erleben gibt.
Über Landau
Landau ist eine kreisfreie Stadt in der Pfalz und befindet sich im Süden von Rheinland-Pfalz. Sie ist eine ehemalige elsässische Reichsstadt und hat damit geschichtlich auch so einiges zu bieten.
Gegründet wurde Landau nämlich 1260 von Graf Emich IV. von Leiningen-Landeck. Der ließ als zusätzlichen Schutz für seine Burg Landeck eine vorgelagerte Befestigung in der Stadt errichten. Doch damals war Landau noch keine wirkliche Stadt. Stadtrechte bekam sie erst 1274. 1291 wiederum erhielt sie den Status als Reichsstadt.
Durch den Westfälischen Frieden gelangten jedoch weite Teile des Elsass an Frankreich. Damit blieb Landau zwar formal deutsch, gehörte ab 1680 aber – wie das gesamte Elsass – zu Frankreich.
Im Laufe der Zeit wurden große Teile der mittelalterlichen Stadt niedergebrannt. Beim Neubau entstanden wiederum gerade Straßen und rechtwinklige Bauten sowie ein Marktplatz.
Es folgten diverse Kämpfe, wodurch die Stadt mal in deutscher, mal in französischer Hand war. 1816 wurde schließlich festgelegt, dass die gesamte Pfalz an das Königreich Bayern geht. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg und der damit verbundenen Neuordnung und -schaffung der Bundesländer, wurde Landau Rheinland-Pfalz zugeordnet.
Von dieser langen und bewegten Geschichte ist heute noch einiges zu sehen und auch die französischen Einflüsse sind vielerorts sichtbar.
Landau Sehenswürdigkeiten
Fort und Festungsanlage
Im Norden der Stadt befindet sich die Festung Landau, die zwischen 1688 und 1691 errichtet und um 1871 erneuert wurde. Bis heute sind noch einige Teile erhalten geblieben – vornehmlich die, die unterhalb des Straßenniveaus liegen.
Heute sind noch einige alte Wohngebäude der Stadt sowie Militärbauten sichtbar. Dazu kommen Schleusenanlagen und Mauern entlang der Flussläufe.
Das 1702 erbaute Fort weist dabei eine Mauerlänge von 3,3 m auf und ist damit die größte Einzelanlage.
Das Fort und die Festungsanlage liegen heute in einem Stadtgebiet etwas außerhalb des Stadtkerns und sind damit das ideale Ziel für einen Spaziergang im Grünen oder eine Runde mit deinem Vierbeiner. Außerdem macht es das alte Gemäuer damit noch mystischer und es macht noch mehr Spaß, die Anlage zu entdecken.
Auf die Stadt verteilt finden sich weitere alte Bauten, die du entdecken und erleben kannst.
Bismarckturm
Unweit des Forts und der Festungsanlage, genauer am Rand selbiger, findest du den Bismarckturm. Davon gibt es in Deutschland ja einige und so findet sich auch hier einer.
Der Turm wurde im Jugendstil und in dem roten Sandstein gebaut, der für die Pfalz so typisch ist. In diesem Fall wurde der Sandstein sogar aus der Landauer Festung gebrochen.
Der Turm hat einen quadratischen Grundriss und ist 12 Meter hoch. Geziert wird er vom Wappen Bismarcks sowie der Jahreszahl „MDCCCCX“ (1910) – das Jahr, in dem der Turm eingeweiht wurde – und Eicheln.
Eigentlich sollte der Turm bereits 1909 eingeweiht werden, brach unmittelbar vor dem Richtfest jedoch in sich zusammen. Der Wiederaufbau wurde dann im Folgejahr fertiggestellt.
Deutsches Tor
Das Deutsche Tor befindet sich am Untertorplatz und ist eines der Überbleibsel der einstigen Festung, die in der Stadt noch erhalten sind. Es ist das nordöstliche Tor der einstigen Stadtfestung und baugleich mit dem französischen Tor am Obertorplatz im Süden der Stadt.
Galeerenturm
Der Galeerenturm ist vermutlich das älteste Bauwerk der Stadt und war einst ein Eckturm der mittelalterlichen Festungsanlage. Das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde ab 1732 sogar als militärisches Gefängnis genutzt. Von hier aus ging es für die Inhaftierten meist als Rudersklaven auf Galeeren weiter, wodurch der Turm auch seinen Namen bekam.
Die vergitterten Fenster sind heute noch sichtbar und erinnern an die Zeit des Gefängnisses. Hinter der schweren Holztür, die in einen gotischen Spitzbogen eingelassen wurde und als Eingang dient, befinden sich zwei Verliese. Dort wurden einst die Straftäter untergebracht. Heute werden hier aber nur noch Weinflaschen gelagert, denn die Räumlichkeiten wurden zu einem Weinkeller umfunktioniert.
Rathausplatz
Der Rathausplatz ist das Herzstück der Stadt. Hier finden der Wochenmarkt und viele andere Veranstaltungen statt.
Die Statue des Reiters, die 1892 errichtet wurde und Prinzregent Luitpolds von Bayern zeigt, dient als Treffpunkt und ist der ideale Ausgangspunkt für die Erkundung der Stadt.
Der Platz wurde im 17. Jahrhundert als Parade- und Waffenplatz genutzt. Im Laufe der Zeit hatte er sogar schon diverse Namen. Seinen heutigen Namen bekam er in den 1940er Jahren, denn das Rathaus befindet sich im Westen des Platzes.
Hier findest du außerdem viele gastronomische Lokalitäten, die dazu einladen, einzukehren und zu entspannen.
Kulturzentrum Altes Kaufhaus
Das Gebäude des Alten Kaufhauses aus dem 15. Jahrhundert ist heute nur noch in Resten im Original erhalten. Im Mittelalter und der Neuzeit stand es unter der Leitung eines städtischen Kaufhausmeisters. Während das Erdgeschoss als Kaufhaus genutzt wurde, in dem Woll- und Fruchtwaagen, aber auch Eichgeräte standen, befand sich im Obergeschoss ein Tanzsaal.
Ab 1838 wurde das Gebäude zu einem Konzert- und Theatergebäude umgebaut. Die Festhalle wurde 1907 eröffnet und im Jahr 1909 zog hier ein Kino ein.
Heute befindet sich hier ein Kulturzentrum.
Evangelische Stiftskirche
Die evangelische Stiftskirche am Stiftsplatz ist das älteste Gotteshaus Landaus und eines der Wahrzeichen der Stadt.
Ein Blick nach innen lohnt sich, denn im ehemaligen Kapitalsaal wurden übertünchte Fresken aus der Gotik freigelegt, im Laufe der Jahre jedoch stark überarbeitet und dadurch stellenweise verfälscht. Trotzdem lohnt sich ein Besuch, denn sie sind immer noch wertvolle und wichtige Beispiele pfälzischer Kirchenmalerei und Teil der Kirchengeschichte.
Die barocke Orgel ist zwar nicht mehr das Originalinstrument, das einst nach Polen verkauft wurde, dafür aber in seiner Größe ähnlich und mindestens genauso imposant und bewundernswert.
Pfarrkirche St. Maria
Direkt am Südring befindet sich die Pfarrkirche St. Maria. Sie ist die mächtigste Kirche der gesamten Südpfalz und der drittgrößte Kirchenbau in der Pfalz insgesamt. Aus diesem Grund wird sie auch als Dom von Landau bezeichnet.
1911 wurde die neuromanische Kathedrale eingeweiht. Der Zweiten Weltkrieg hat sie vergleichsweise gut überstanden. Lediglich die Sakristei wurde durch Bombenangriffe zerstört und später in modernem Stil wieder aufgebaut.
Besonders sehenswert ist die 3,5 Meter große Marienstatue mit Kind aus Holz.
Jugendstil Festhalle
Die Jugendstil Festhalle in Landau ist ein echtes Schmuckstück und solltest du dir unter keinen Umständen entgehen lassen. Im süddeutschen Raum zählt sie zu den bedeutendsten Festspiel- und Theaterbauten des Jugendstils.
Zwischen 1905 und 1907 vom Düsseldorfer Architekten Hermann Goerke errichtet, fiel das Innere des Gebäudes im Laufe der Zeit diversen Renovierungsarbeiten zum Opfer. Dadurch blieb nur noch wenig des einstigen Jugendstilkunstwerks erhalten. Zwischen 1999 und 2001 versuchte man jedoch, sich dem Ursprungsbild des Großen und Kleinen Saales wieder anzunähern, was auch weitestgehend gelang.
Heute finden hier diverse Veranstaltungen statt: Tagungen, Kongresse, Konferenzen, aber auch Empfänge und Galaveranstaltungen. Das historische Gebäude wird dabei mit modernster Technik kombiniert und macht jede Veranstaltung somit zu einem echten Erlebnis.
Du siehst, dass Landau unglaublich viel zu bieten hat. Neben diversen Grünanlagen und Lokalitäten gibt es hier auch geschichtlich wie kulturell viel zu entdecken. Hier kommen Kulturinteressierte, Naturliebhaber und Genießer gleichermaßen auf ihre Kosten. Vielleicht planst du deinen Besuch in die charmante Weinstadt ja bereits. Und wenn du schon da warst und noch etwas hinzuzufügen hast, dann lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.