Vielleicht hast du es schon mitbekommen, aber Matcha (抹茶) gehört zu meinen absoluten Lieblingsgetränken. Egal, ob als bitteres Heißgetränk, mit Milch verfeinert als Matcha Latte oder als Bestandteil in einem Eistee oder Cocktail. Ich kann gar nicht genug davon kriegen. Am liebsten mag ich ihn, wenn man den leicht bitteren Geschmack noch herausschmeckt und er nicht durch einen Sirup, wie es in Europa häufig ist, verfälscht wird.
Das erste Mal hab ich das grüne Glück übrigens 2010 in Japan getrunken und bin seitdem großer Fan – also schon viel länger, als es hierzulande bekannt ist und bereits lange bevor es zum Trendgetränk wurde. Mittlerweile gehört Matcha ja zu den absoluten In-Getränken. Ein bisschen nervt es mich, aber eigentlich bin ich vor allen Dingen froh darüber, ihn nun in viel mehr Cafés genießen zu können, als es noch vor einigen Jahren der Fall war.
Doch was steckt eigentlich hinter Matcha? Darauf möchte ich in diesem Artikel eingehen.


Was ist Matcha?
Matcha (抹茶, gemahlener Tee) ist grüner Tee, der zu Pulver zermahlen wurde und für japanische Teezeremonien verwendet wird. Er hat eine intensive grüne Farbe und es gibt ihn in unterschiedlichen „Stärkegraden“. Du kannst wählen zwischen einem Geschmack einer Wahl – von lieblich und süßlich bis hin zu leicht herb. Ich persönlich mag den leicht bitteren Matcha ein wenig lieber, weil der Geschmack intensiver ist.
Traditionell wird Matcha in Japan produziert. Dafür berühmt sind die Präfektur Fukuoka, Uji und Nishio. Aber auch in den südlichen Regionen wie beispielsweise in Kyushu wird der Tee mittlerweile angebaut.
Der Grüntee, der für den Matcha vorgesehen ist, wird vier Wochen vor der Ernte beschattet. Dafür wird ein lichtundurchlässiges Netz über die Teepflanzen gespannt. Die Reifezeit wird damit verlängert und gleichzeitig die Qualität gesteigert. Dadurch entsteht ein intensives und dunkelgrünes Blatt.
Die geernteten Blätter werden gedämpft, anschließend getrocknet und dann von Granitmühlen zu einem feinen Pulver gemahlen.
Aufgrund dieses hohen Aufwands ist Matcha recht teuer und gilt als edle Teesorte.
Tipp: In Südkorea hast du die Chance ein Teemuseum zu besuchen und dir die Plantagen einmal anzuschauen. Darüber hinaus erfährst du natürlich eine Menge über den Tee und dessen Herstellung und kannst dir im hauseigenen Café eine Meinung über dessen Qualität machen. Das O’Sulloc Teemuseum ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Mehr dazu erfährst du hier: Ausflugstipp auf Jeju-do – Ein Besuch im O’Sulloc Teemuseum


Geschichte des Matcha
Vermutlich wurde die Zubereitungsart von Matcha im 6. Jahrhundert in China entwickelt. Bereits in der traditionellen Medizin wurden die Teeblätter getrocknet und anschließend zu einem Pulver vermahlen. Hergestellt und konsumiert wurde sie aber vornehmlich in buddhistischen Klöstern.
Daraus entwickelte sich ein erstes Teeritual und kam zusammen mit der Religion nach Japan.
Matcha geriet in China zwar in Vergessenheit, erlangte in Japan aufgrund des Buddhismus aber eine neue Blütezeit und wurde weitergepflegt und -entwickelt. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich die japanische Teezeremonie, die bis heute gepflegt wird. Allen voran dazu beigetragen hat der japanische Teemeister Sen no Rikyū (千 利休), der in seinen Gedichten zum Teeweg (茶道, sadō) auch dessen richtige Zubereitungs- und Trinkart beschreibt.
Matcha-Zubereitung
Vielleicht hast du schon einmal von Teezeremonien gehört. Die werden auch in Japan immer noch durchgeführt und halten sich an ganz bestimmte Vorgaben und Regeln.
Aber egal, ob du den Tee bei einer Zeremonie verköstigt oder dir zu Hause einen machst, die Zubereitung ist dieselbe. Das Pulver wird in einer Matcha-Schale (cha-wan, 茶碗) mit heißen Wasser vermengt und schaumig geschlagen. Dafür verwendest du einen speziellen Bambusbesen (cha-sen, 茶筅). Meistens brauchst du nur ca. ein Gramm Matcha-Pulver, denn es ist sehr ergiebig. Der Wasseranteil bestimmt dann, ob dein Matcha kräftiger oder milder ausfallen wird. Für ein milderes Getränk nimmst du entsprechend etwas mehr Wasser. Einen kräftigeren und intensiveren Geschmack erhältst du, wenn du weniger Wasser beimengst.
Auch bei der Teezeremonie kannst du wählen, ob du lieber einen dünnen Tee (usu-chan, 薄茶) oder einen starken Tee (koi-cha, 濃茶) möchtest – Hier wird dann entsprechend mehr oder weniger Wasser hinzugefügt.


Was brauchst du für die Zubereitung deines eigenen Matcha für zu Hause?
- Bambusbesen (cha-sen, 茶筅)
- Bambuslöffel (cha-shaku, 茶杓)
- Matcha-Schale (cha-wan, 茶碗)
- Matcha-Pulver deiner Wahl (ich empfehle Matcha Kuro Werbelink oder Matcha Haiiro Werbelink)


Zubereitung
- 2 Bambuslöffel (ca. 1 g)
- 100 ml heißes Wasser
- Matcha-Pulver deiner Wahl (ich empfehle Matcha Kuro Werbelink oder Matcha Haiiro Werbelink)
Tipp: Zu einer kräftigen Schale Matcha passen Wagashi, traditionelle japanische Süßigkeiten besonders gut. Wenn dich das Thema interessiert, schau doch gerne einmal hier vorbei: Wagashi – Japanische Süßigkeiten und Süßspeisen


Ich hoffe, ich konnte dir zeigen, dass Matcha so viel mehr ist, als nur ein Trendgetränk, das man in angesagten Cafés bekommt. Ich kann meist an keinem Laden vorbeigehen, der Matcha verkauft bzw. anbietet. In Japan, wo du Matcha in vielen Zubereitungsformen findest, geht es wiederum. Vermutlich, weil ich ihn dort jederzeit zugänglich habe und er nicht mehr so etwas „Besonderes“ ist.

