Der Meiji-Schrein in Tokyo – Zu Besuch beim bekanntesten Shintō-Schrein Japans
Der Meiji-Schrein in Tokyo hat mich seit meinem ersten Besuch in der japanischen Hauptstadt in seinen Bann gezogen. Ich war sofort verliebt. Kein Ort strömt für mich so viel Ruhe und Entspannung aus wie dieser shintōistische Schrein.
Mitten im trubeligen und hektischen Tokyo ist er wie eine Oase, in der man Frieden findet. Und genau deshalb bin ich hier so gerne.
Japan Reisetipps – Tipps für deine Japanreise
Ein paar allgemeine Tipps für deine Japanreise findest du in diesem Artikel:
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Dort erfährst du, worauf du achten solltest, wenn du deine Reise planst, und ich gebe dir ein paar Tipps, die deine Reiseplanung vereinfachen werden.
Über den Meiji-Schrein
Der Meiji-Schrein (明治神宮, Meiji jingū) ist der größte und berühmteste Shintō-Schrein in Tokyo. Der Schrein ist Kaiser Meiji und seiner Frau, der Kaiserin Shoken, gewidmet, um ihr unglaubliches Leben und die Art und Weise zu ehren, wie sie Japan während der Meiji-Restauration für den Rest der Welt geöffnet haben.
Der Meiji-Schrein in Tokyo ist berühmt für seine massiven Torii und die Ausstellung von Sake-Fässern. Außerdem ist er einer der beliebtesten Orte Japans, für den ersten Schreinbesuch im neuen Jahr (Hatsumode). Denn in den ersten zwei, drei Tagen des Jahres besuchen ihn bis zu 3 Millionen Menschen.
Er wurde bei der Bombardierung Tokyos im Zweiten Weltkrieg zerstört, danach aber fast genauso wieder aufgebaut. Damit sollte er den Menschen nicht nur Hoffnung geben und sie darin bestärken, an ihrem Glauben festzuhalten, sondern war gleichzeitig auch ein Zeugnis für die Stärke, Würde und Entschlossenheit des japanischen Volkes, sein Erbe zu bewahren und nach dem Krieg wieder aufzubauen.
Adresse:
1-1 Yoyogikamizonocho,
Shibuya City, Tokyo 151-8557,
Japan
Nächste Haltestelle: Harajuku JR-Station; Metro-Station: „Meiji-jingumae“ oder „Sangubashi“
Öffnungszeiten: Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, besondere Öffnungszeiten um Neujahr
Eintritt: kostenfrei; innerer Garten: 500 JPY
So kommst du zum Meiji-Schrein
Um den Meiji-Schrein zu besuchen, kannst du einfach an der JR-Station „Harajuku“ aussteigen. Die befindet sich direkt neben dem Haupteingang des Schreins. Wahlweise kannst du auch mit der Metro fahren. Dann kannst du an den Haltestellen „Meiji-jingumae“ oder „Sangubashi“ aussteigen.
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Das erwartet dich am Meiji-Schrein
Der Meiji-Schrein befindet sich mitten in Tokyo und ist von mehr als 100.000 wunderschönen Bäumen auf einer Fläche von 175 Hektar umgeben. Hier finden sich mehr als 360 verschiedene Baumarten, die von Menschen aus ganz Japan zu Ehren des Kaisers und der Kaiserin gespendet wurden. Diese ruhige Landschaft gibt den Besuchern das Gefühl, aus dem geschäftigen Tokyo in einen wunderschönen, geheimnisvollen Wald versetzt worden zu sein.
Sobald du dich dem Schrein näherst, wirst du als Erstes die riesigen hölzernen Torii sehen, die für sich schon ziemlich beeindruckend sind.
Wenn du magst, kannst du dich als Zeichen des Respekts an ihnen verbeugen. Wenn du dir unsicher bist, orientiere dich einfach an den Handlungen der anderen Besucher.
Die meisten Besucher*innen gehen an den Seiten des Weges und meiden dessen Mitte, da dort der Kaiser gehen könnte.
Auf dem Weg zum Schrein werden dir außerdem die riesigen Sakefässer aus Stroh (komodaru, こも樽) auffallen, die den Weg säumen. Diese wurden von den Sake-Brennereien gespendet, um ihre Wertschätzung und Unterstützung zu demonstrieren. Die ausgestellten Fässer sind jedoch leer und dienen der Zurschaustellung (und eigentlich Werbung); sie werden kazaridaru (飾り樽, Dekorations- oder Zierfässer) genannt.
Am Schrein selbst sind die Chancen groß, dass du eine Hochzeitsprozession zu sehen bekommst, da der Meiji Schrein ein sehr beliebter Ort dafür ist. Solltest du in einen solchen Genuss kommen, denke daran, dich respektvoll zu verhalten.
Shintō-Schreine in Japan
Bist du abergläubisch oder glaubst an Glücksbringer? Ich halte es da wie die meisten Japaner: „Eigentlich nicht, aber schaden kann es ja auch nicht.“
Bei meinen Japan-Besuchen kann es also immer mal wieder sein, dass ich mir bei dem ein oder anderen Schrein oder Tempel ein Omikuji oder Omamori kaufe, um mein zukünftiges Glück herauszufinden und es ggf. in die richtigen Bahnen zu lenken.
Das am Meiji-Schrein zu tun, ist für mich etwas ganz Besonderes, weil es eben mein Lieblingsschrein ist. Nichtsdestotrotz kannst du hier Omikuji, Omamori und auch Ema-Votivtafeln erwerben. Aber was ist das eigentlich alles?
Shintō-Schreine in Japan
Shintō-Schreine in Japan gehören für mich einfach zu den schönsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Sie sind jedoch nicht einfach nur schön anzusehen, sondern haben auch viel, was es zu entdecken lohnt. Einiges ist jedoch erklärungsbedürftig und ich liebe es, darin einzutauchen. Sollte dich ebenfalls interessieren, dann lies doch mal in diesen Artikel rein:
Shintō-Schreine in Japan – So faszinierend sind japanische Schreine
Omikuji
Omikuji (御御籤, 御神籤, oder おみくじ) sind Papierstreifen, die in japanischen Shintō-Schreinen und buddhistischen Tempeln zu finden sind. Auf diesen Papierstreifen sind Wahrsagungen geschrieben und zeigen dir an, wie viel Glück oder Pech du künftig haben wirst.
An ein Omikuji gelangst du, indem du eine von meist mehreren Holzschachteln schüttelst. Dabei wünschst du dir Glück, hoffst auf die Erfüllung eines Wunsches oder fokussierst dein Schicksal, während ein Orakellos herausfällt – Zusammengerollt und somit nur für denjenigen sichtbar, der es entrollt.
Das Ergebnis reicht dabei von großem Glück (大吉, dai-kichi) über die unterschiedlichsten Abstufungen bis hin zu großem Pech (大凶, dai-kyō).
Das Ergebnis bzw. die Wahrsagung bezieht sich auf beliebige Aspekte des Lebens bzw. kann auf verschiedene Aspekte des Lebens angewendet werden. Egal ob Erfolg in der Liebe oder dem Beruf oder bei Prüfungserfolg.
Sollte das Ergebnis schlecht sein, faltet man das Omikuji zusammen und knotet es an eine nahegelegene Kiefer oder dafür vorgesehene Vorrichtungen bei einem Schrein. Ein Erklärungsversuch für diesen Brauch ist, dass die japanischen Wörter für Kiefer (松, matsu) und warten (待つ, matsu) Homonyme sind und somit der Idee Ausdruck verleihen, dass das Unglück oder Pech am Baum verweilt und sich nicht an die jeweilige Person heftet.
Sollte das Ergebnis gut sein, behält man das Omikuji.
Omamori
Vielleicht hast du die kleinen, meist hübsch bestickten Stoffbeutel schon einmal gesehen. Sie werden Omamori (御守り oder お守り) genannt und sowohl in japanischen Shintō-Schreinen als auch buddhistischen Tempeln verkauft.
Gefüllt sind die Beutel wahrscheinlich mit Papierstreifen, auf denen sich schützende Schriftzeichen befinden (sog. ofuda).
Dem Glauben nach, darf man die Omamori nicht öffnen und soll sie nach einem Jahr in Schreinen oder Tempeln verbrennen, da sie nach einem Jahr bzw. an Neujahr ihre Wirkung verlieren.
Omamori gibt es für alle möglichen Lebenssituationen, wie etwa Gesundheit, Liebesglück, Prüfungserfolg etc. Manchmal gibt es auch besondere Glücksbringer in Schreinen und Tempeln mit besonderen Themen.
ema-Votivtafeln
Vielleicht hast du sie schon einmal gesehen, die bunten Votivtafeln an japanischen Shintō-Schreinen und buddhistischen Tempeln. Sie werden ema (絵馬) genannt und bestehen aus Holz. Gläubige beschriften sie mit ihren Wünschen und befestigen sie an dafür vorgesehene Orte an der religiösen Stätte.
Das kann alles Mögliche sein: gute Noten, eine glückliche Liebe, die Fähigkeit, ein Kind zu bekommen, Hilfe bei gebrochenen Herzen usw.
Für viele Menschen ist es eine erlösende Vorstellung, wenn man weiß, dass Priester*innen für die Wünsche beten.
Die Schriftzeichen für das Wort „ema“ beinhalten das Kanji für Pferd (馬), was auf eine alte Begebenheit zurückgeht. Früher wurden nämlich tatsächlich Pferde an Schreine gespendet. Da dies jedoch sehr kostspielig war, lösten die Votivtafeln die Tiere nach und nach ab.
Trotzdem sind Form und Stempel der Votivtafeln bei jedem Schrein anders und spiegeln häufig den Ort, die Jahreszeit und stellenweise auch die Geschichte des Schreins wider.
Du kannst diese Votivtafeln an den jeweiligen Schreinen käuflich erwerben, wodurch du dann eben dein Geld auf andere Weise in den Schrein oder den Tempel steckst. Dann verfasst du deinen Wunsch, hängst die Tafel auf und hoffst darauf, dass sich dein Wunsch erfüllt.
Goshuin
Goshuin (御朱印), so nennen sich die roten Stempel, die du an fast allen Schreinen und Tempeln in Japan sammeln kannst. Sie gelten als Beweis, dass man eine solche religiöse Stätte besucht hat, und können in einem kleinen Buch gesammelt werden, das man goshuinchō (御朱印帳) nennt.
Diese Bücher bekommst du an allen Tempeln und Schreinen, die auch goshuin anbieten, oder in umliegenden Verkaufsplätzen wie Souvenirshops oder kleine Läden. Meist werden diese Orte als shuinsho (朱印所) gekennzeichnet.
Die schönsten Tempel und Schreine in Japan
Es gibt eine Vielzahl Tempel und Schreine in Japan – Angeblich sind es rund 75.000 Tempel und über 100.000 Schreine, die du bewundern kannst. Ein paar der schönsten Tempel und Schreine des Landes findest du hier:
Die schönsten Tempel und Schreine in Japan – Wenn kunstvolle Architektur und Religion in Japan aufeinandertreffen
Der Innere Garten des Meiji-Schreins
Der Innere Garten des Meiji-Schreins oder Meiji-jingu inner garden (明治神宮内苑, Meiji Jingū Naien bzw. Meiji Jingū Gyoen) ist älter als der Meiji-Schrein. Er wurde bereits in der frühen Edo-Periode (1603-1867) angelegt. Der Garten ist insbesondere für deine Schwertlilien bekannt.
Obwohl der Innere Garten des Meiji-Schreins gerade mal 83.000 Quadratmeter misst, würde ich dir einen Besuch hier sehr empfehlen. Der Eintritt beträgt 500 JPY.
Er verfügt über einen Garten aus Schwertlilien, die von Ende Mai bis Ende Juni blühen und absolut traumhaft aussehen. Solltest du im Sommer in Japan sein, darfst du dir einen Besuch hier nicht entgehen lassen.
Darüber hinaus gibt es hier aber auch 1.500 Iris-Pflanzen aus 150 Arten sowie japanischen Ahorn und diverse andere Pflanzen.
Im Azaleengarten findest du Azaleenbäume, die über 100 Jahre alt sind. Der beste Zeitpunkt für einen Besuch ist Ende April.
Wenn du den Garten betrittst, läufst du quasi automatisch auf den Nan-Chi-Teich zu. Er ist 8.300 Quadratmeter groß und speist sich aus reinem Quellwasser. Nimm dir ein wenig Zeit und schaue den Karpfen beim Schwimmen zu. Angeblich sind dies die Nachkommen der Karpfen, die vor hundert Jahren von Kaiser Meiji in dem Teich ausgesetzt wurden.
Der Kiyomasa-Brunnen ist ein weiteres Highlight des Inneren Garten des Meiji-Schreins. Er galt als einer der berühmtesten Brunnen der Edo-Zeit. Das Wasser darin ist ganzjährig 15 Grad warm, wässert den Irisgarten und speist den Nan-Chi-Teich mit Wasser.
Gegenüber des Teichs befindet sich das Kakuun-tei, ein Teehaus, an dem du vorbeikommst, wenn du zum Teich gehst. Es wurde von Kaiser Meiji als Ruhehaus für Kaiserin Shoken in Auftrag gegeben. Von hier aus hast du einen tollen Blick über den vorangelagerten Rasen sowie den See.
Du kannst übrigens einfach dem Weg durch den Garten folgen. Es handelt sich um einen Rundweg und du kannst dich quasi nicht verlaufen.
Ich hoffe, ich konnte dir meine Faszination bezüglich des Meiji-Schreins ein wenig vermitteln. Er ist einer meiner absoluten Lieblingsorte und erdet mich bei einem Besuch in Tokyo immer.
Mittlerweile statte ich ihm aus Dankbarkeit, Respekt und ein wenig aus Tradition immer einen Besuch ab, sobald ich in Tokyo bin.
Hast du einen Lieblingsort in Tokyo, oder warst selbst schon mal am Meiji-Schrein? Lass es mich doch gerne in den Kommentaren wissen.
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