Burgen in Japan – Die schönsten Burgen in Japan

Burgen in Japan – Die schönsten Burgen in Japan

Burgen in Japan sind etwas ganz Besonderes. Wusstest du, dass es in Japan neben unendlich vielen Tempeln und Schreinen auch diverse Burgen gibt? Leider wurden die meisten von ihnen irgendwann zerstört oder stark beschädigt, weshalb die wenigsten von ihnen noch im Originalzustand sind. Viele dieser Gebäude, die wir heute bewundern dürfen, sind Nachbildungen und das Ergebnis von Restaurierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen des 20. Jahrhunderts. Das tut meiner Begeisterung jedoch keinen Abbruch und ich finde es großartig, dass wir diese Architektur auch heute noch bewundern dürfen.

Aus diesem Grund möchte ich dir gerne mal ein paar der schönsten Burgen in Japan vorstellen, die ich bislang besuchen durfte.

Beachte jedoch, dass die japanischen Burgen sehr wenig mit den Burgen gemein haben, die wir aus Europa kennen. Allerdings sind sie deswegen nicht minder sehenswert. Solltest du also gerade eine Japanreise planen, dann setze sie doch auf deine Liste – es lohnt sich.

Osaka Castle

Die Burg Ōsaka (大阪城, Ōsaka-jō) ist ziemlich bekannt und wohl eine der bekanntesten Burgen des Landes. Das Burgareal umfasst etwa einen Quadratkilometer. Die Burg selbst wurde auf zwei erhöhten Plattformen gebaut, die jeweils von einem Burggraben umgeben werden.

Das „Hauptgebäude“ besteht aus acht Stockwerken (fünf von außen sichtbare und drei unsichtbare).

Toyotomi Hideyoshi ließ die Burg damals auf dem Gelände des zerstörten Tempels Ishiyama Hongan-ji und nach den Plänen der Burg Azuchi in der Nähe von Kyōto errichten. Natürlich sollte sie kein einfacher Nachbau sein, sondern die Burg in Kyōto in Größe und Ausstattung bei weitem übertreffen. Sie galt lange als uneinnehmbar, bis Tokugawa Ieyasu sie 1615 mit seinen Truppen einnahm und zerstörte. Nur ein Jahr später verstarb Ieyasu und bekam somit nicht mehr mit, wie die Burg 1620 durch seine Nachkommen wieder aufgebaut wurde. Es dauerte zehn Jahre, sie wieder komplett aufzubauen, nur, damit sie 1665 durch einen Blitzeinschlag erneut beschädigt wurde, denn der Hauptturm brannte komplett ab. Trotzdem diente sie den Tokugawa-Shōgunen weiterhin als Kontrollsitz des westlichen Japans.

Im Laufe der Zeit wurde die Burg erneut aufgebaut und immer wieder zerstört. Allem voran beschädigte ein Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg die Burg schwer. Doch einige Jahrzehnte später steht sie wieder und kann besichtigt werden. Im Jahr 1953 wurde die ursprüngliche Burganlage sogar zur „besonderen historischen Stätte“ (tokubetsu shiseki) erklärt.

Wie in vielen japanischen Burgen heute üblich, beherbergt das Hauptgebäude ein Museum und eine kleine Aussichtsplattform, die sich meist auf dem obersten Stockwerk befindet. Von hier oben hast du einen tollen Ausblick auf die Umgebung und den Burgpark (大阪城西の丸庭園, nishinomaru teien).

Adresse: Burg Ōsaka, 1-1 Ōsakajo, Chuo Ward, Ōsaka, 540-0002, Japan

Eintritt: 600 Yen (Burg Ōsaka), 200 Yen (Burgpark

Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr (letzter Einlass 16:30 Uhr)

Himeji Castle

Die Ursprünge von Himeji Castle (姫路城, Himeji-jō) gehen auf das Jahr 1333 zurück. Damals errichtete Norimura Akamatsu, der damalige Herrscher Himejis, en Fort an der Stelle der heutigen Burg.Himeji Castle wurde von 1346 bis in die 1860er Jahre aktiv genutzt. 1581 wurde sie von Hideyoshi Toyotomi in eine dreistöckige Burg mit rund 30 Türmen umgebaut, nachdem Kaiser Nobunaga Oda 1577 die Kontrolle über das Gebiet übernommen hatte.  1601 wurde Hideyoshi Toyotomi in der Schlacht von Sekigahara schließlich von Ieyasu Tokugawa besiegt, und die Kontrolle über die Burg ging als Anerkennung für seine Unterstützung an Ikeda Terumasa über. Es dauerte neun Jahre die Burg zu erweitern und bis sie ihre heutige Form mit dem fünfstöckigen Tenshu und dem dreifachen Graben erhielt.

Himeji Castle trägt auch den Beinamen Shirasagijō (白鷺城, dt. „Weißer-Reiher-Burg“), eine Anspielung auf ihre weißen Außenmauern und Dächer. Man sagt, die ähnele weißen Reiher im Flug. Der Außenputz besteht aus einer Mischung aus Kalk, Muschelasche, Hanffasern und Seetang, die zusammen eine feuerfeste Außenhülle ergeben.

Während der Meiji-Zeit wurden viele Burgen zerstört, um das Ende der Feudalzeit zu markieren, aber Himeji Castle überlebte. Es wurden zwar einige Zore und Korridore abgerissen, um Platz für Militärkasernen zu schaffen, aber der Rest blieb. Darüber hinaus wollte der neue Besitzer die Burg ursprünglich abreißen, aber die Kosten dafür waren zu hoch, sodass sie auch dieses drohende Ende überlebte. Im Anschluss entging sie sogar einer Bombe während des Zweiten Weltkriegs, weil diese nicht explodierte, und widerstand dem großen Hanshin-Erdbeben von 1995.

Vieles bei Himeji Castle ist noch original erhalten und damit eines der wenigen historischen Gebäude, das den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden hat. Man strich die Burg sogar schwarz, um bei Luftangriffen nicht sofort gesehen zu werden. 1950 wurde ihre ursprüngliche Farbe jedoch wiederhergestellt.

Bei einem Besuch von Himeji Castle kannst du außerdem die verschiedenen Verteidigungsmechanismen sehen, wie beispielsweise die Schießscharten an der Seite der Gänge. Sie boten sich an, Raketen, heißes Wasser oder Öl auf Feinde zu schütten, die versuchten einen Zugang zur Burg zu finden. Dabei hatten sie es durch die steilen fächerförmigen Steinmauern ohnehin schon schwer, denn die sind nur schwer zu erklimmen.  

Gut zu erkennen sind auch die runden Dachziegel, die von unterschiedlichen Wappen (家紋, kamon) geziert werden. Sie repräsentieren die Familien, die den entsprechenden Teil der Burg zuletzt verändert und instandgehalten haben.

Die Holzböden im Inneren der Burg sind von den Socken derjenigen, die bereits seit Jahrhunderten darüber laufen, glatt poliert. Im Vergleich zu anderen japanischen Burgen werden hier nur einzelne Dinge ausgestellt und die Burg selbst wurde nicht in ein Museum verwandelt.

Du kommst bei deinem Besuch der Burg sogar bis ganz nach oben. Aber sei gewarnt, denn die Leitern und Treppen, mit durch die du deinen Aufstieg wagst, sind sehr steil. Allerdings hast du immer wieder Punkte, an denen du dich ausruhen kannst.

1993 wurde Himeji Castle in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen und fünf einzelne Bauwerke innerhalb des Komplexes wurden zu Nationalschätzen erklärt.

Adresse: Himeji Castle, 68 Honmachi, Himeji, Hyogo 670-0012, Japan

Eintritt: 1.000 Yen (Erwachsener, nur Burg), 1.040 Yen (Erwachsener, Burg Himeji und Koko-en Garten), 300 Yen (Kind, nur Burg), 360 Yen (Kind, Burg und Garten)

Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr (letzter Einlass 16:30 Uhr)

Noch mehr Informationen zu Himeji Castle erhältst du hier: Himeji Castle – Ein Tagesausflug zur Burg Himeji

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Hiroshima Castle

Hiroshima Castle (広島城, Hiroshima-jō), oder auch Karpfenburg (鯉城, rijō) genannt, war einst der Sitz einiger Daimyō (Feudalherren) in Hiroshima. Die eigentliche Burg wurde in den 1590er Jahren errichtet, durch den Atombombenabwurf 1945 jedoch vollständig zerstört. Einige Jahre später beschloss man die Burg wieder aufzubauen und so dient der aus dem Jahre 1958 stammende Nachbau heute als Museum für die Geschiche Hiroshimas vor dem Zweiten Weltkrieg.

Das Burggelände lässt sich hervorragend mit einem kleinen Spaziergang verbinden. Und mit etwas Glück triffst du sogar auf kleine Schildkröten im Burggraben. ;)

Adresse: Hiroshima Castle, 21-1 Motomachi,Naka Ward, Hiroshima,730-0011, Japan

Eintritt: 370 Yen (ca. 2,60 €; Erwachsene); ermäßigt 180 Yen (ca 1,30 €); Kinder bis 15 Jahre frei.

Öffnungszeiten: 9 bis 18 Uhr

Nagoya Castle

Die Burg Nagoya (名古屋城, Nagoya-jō) wurde 1532 errichtet und noch im selben Jahr von Oda Nobuhide übernommen. Er zerstörte später große Teile.

Tokugawa Ieyasu, einer der drei Reichseiniger Japans, ordnete im Jahr 1609 jedoch den Neubau der Burg an. Dieser dauerte drei Jahre und so wurde sie 1612 fertiggestellt.

Knapp dreihundert Jahre überlebte der Bau, ehe er dann im Zweiten Weltkrieg massiv zerstört wurde. Doch glücklicherweise empfand man die Burg als wichtig genug, um sie nach dem Krieg wieder aufzubauen.

Heute ist sie besonders für ihre goldenen Delfine (金鯱, kinshachi) berühmt, die an den Dachgiebeln angebracht und gleichzeitig das Symbol der Stadt Nagoya sind

Zur Burganlage gehören ein Garten sowie das Ninomaru-Teehaus, was sich für Spaziergänge nach einem Burgbesuch geradezu anbietet. Besonders im Frühling zur Kirschblüte ist die Burg ein beliebtes Ausflugsziel. Dann wird die Anlage nämlich in ein zart rosafarbenes Meer aus Blüten getaucht – Wunderschön.

Adresse: Nagoya Castle, 1-1 Honmaru, Naka Ward, Nagoya, Aichi 460-0031, Japan

Eintritt: 500 JPY (Vergünstigungen für Senioren, Schüler und Kinder)

Öffnungszeiten: 9:00 – 16:30 Uhr (letzter Einlass 16:00 Uhr)

Inohana Castle Ruins

Die Ruinen von Inohana Castle (亥鼻城) werden auch Chiba Castle (千葉城) genannt und befinden sich im Inohana Park. Die ursprüngliche Burg wurde von Tsuneshige Chiba im Jahr 1126 erbaut.

Heute beschreibt das Gebiet um das Chiba City Museum of Folklore den Standort der einstigen Burg. Und mittendrin steht ein Gebäude, das an eine typische japanische Burg erinnert. Dieses Gebäude hat mit der Originalburg jedoch wenig gemein.
Nichtsdestotrotz hast du von hier aus einen tollen Blick auf die Stadt.

Heute findest du hier noch Erdwälle und ein leerer Graben. Aufgrund ihrer Merkmale wird angenommen, dass es sich um die Überreste einer Burg aus der Zeit der Streitenden Reiche handelt. Man dachte lange Zeit, dass die heutige Burgruine Inohana die Residenz des Chiba-Clans sei. Neuere Forschungen deuten jedoch darauf hin, dass sich das Herrenhaus am Fuße der Burg befand.

Adresse: Inohana Castle Ruins, 1 Chome-5-6 Inohana, Chuo Ward, Chiba, 260-0856, Japan

Was kostet eine Reise nach Japan?

Wenn es dich interessiert, wie viel eine Reise nach Japan kostet oder was der grobe preisliche Rahmen ist, dann schau doch unbedingt einmal in folgenden Artikel: Was kostet eine Reise nach Japan?

Dort erfährst du, was auf unserer Reise am teuersten war und wo du vielleicht noch ein paar Kosten einsparen kannst.

Matsumoto Castle

Der Bergfried ist noch original erhalten, aber die Vorburgen wurden nach der Meiji-Restauration abgerissen. Zwei Tore wurden restauriert, Kuromon, das Schwarze Tor in den neunziger Jahren, und das Trommeltor im Jahr 2002. Vergiss nicht, das Matsumoto City Museum of Art zu besuchen, während du hier bist.

Die stetig fallenden Temperaturen und die Tatsache, dass unsere Heizung ausfallen könnte, wenn wir uns zu weit über dem Meeresspiegel befänden, sorgte für ein wenig Bedenken, was unsere weitere Reise angehen könnte. Auch hier hatten wir womöglich zu kurzfristig gedacht und nicht damit gerechnet, dass wir hier auf Bergeweise Schnee stoßen könnten. Deshalb mieteten wir uns kurzerhand in ein Ryokan (旅館), einem japanischen Reisegasthaus, ein. Eine Sache, die schon lange einmal tun wollte.

Doch auf dem Weg dorthin wollte ich mir endlich einmal Burg Matsumoto (Matsumoto-jō, 松本城) anschauen. Aufgrund ihrer schwarzen Farbe und weil ihre Aufbau so aussieht wie ein Vogel mit ausgebreiteten Flügeln, wird sie auch oft als Krähenburg bezeichnet.

Im Vergleich zu vielen anderen Burgen Japans, wurde sie nicht auf einem Hügel erbaut. Dafür ist sie von einem Wassergraben umgeben, was sie heute zu einem noch schöneren Fotomotiv macht.

Was übrigens kein Reiseführer erwähnt ist, dass sich direkt an der Burg zwei kleine Schreine befinden. Sie liegen nördlich und südlich der Burg. Es handelt sich dabei um den Matsumoto Schrein (松本神社) im Norden und den Inari Schrein (稲荷社) im Süden.

Adresse: Matsumoto Castle, 4-1 Marunouchi, Matsumoto, Nagano 390-0873, Japan

Eintritt: 700 JPY (Vergünstigungen für Schüler: 300 JPY)

Öffnungszeiten: 8:30 – 16:30 Uhr

Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Einblick in die Schönheit japanischer Burgen geben.

Ich finde sie immer wieder sehenswert, allerdings stechen einige Burgen deutlich vor anderen hervor. Was mich angeht, so mag ich die kleinen Burgen ein wenig lieber. Sie sind meistens nicht so überfüllt. Nichtdestortrotz bieten sie dir fast immer einen tollen Blick auf die Stadt.

Hast du eine japanische Lieblingsburg? Dann lass es mich doch gerne in den Kommentaren wissen.

Noch mehr Japan-Tipps

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