Arizona entdecken und erleben – Das Naturparadies der USA
Von Las Vegas ging es für uns weiter in den naturgewaltigen Staat Arizona. Wie sehr uns die Landschaft hier beeindrucken würde konnten wir zu diesem Zeitpunkt nicht erahnen.
Als wir in Las Vegas ankamen, waren uns die Wettergötter jedenfalls nur bedingt wohlgesonnen, denn nach dem Sturm, der in der Wüste aufzog, folgte ein Schneesturm. Und dieser nahm direkten Kurs auf Arizona. Wir wagten die Fahrt trotzdem und sollten dem Schneesturm knapp entgehen. Glück gehabt.
Das Landschaftsbild, das sich uns bot, hatten wir jedoch nicht erwartet…
Little Colorado River Schlucht & Little Colorado River Gorge
Der Little Colorado River ist ein Nebenfluss des Colorado Rivers. Er ist 544 km lang und bildet die südwestliche Grenze der Wüste Painted Desert. Die Navajo Nation, das Indianerreservat der Navajo, durchfließend, bahnt er sich seinen Weg durch eine Vielzahl von Schluchten und vorbei an den Städten St. Johns, Holbrook und Winslow.
Die Schlucht ist natürlich nicht so beeindruckend wie der Grand Canyon, aber immer noch beeindruckend genug, als dass sich ein Besuch lohnt.
Auf deinem Weg zum Grand Canyon kommst du hier (von Page kommend) quasi automatisch vorbei. ;)
Grand Canyon
Der Grand Canyon gehört zu den größten Naturwundern der Erde und wer einmal dort war, wird schnell verstehen warum.
Als ich am Rand des Grand Canyon stehe und in die knapp 1.600 Meter tiefe Schlucht hinabsehe, bleibt mir schlicht die Spucke weg.
Den Blick zum Horizont gerichtet, erkenne ich erst, wie weit ich schauen kann. Unendlich weit. Der Colorado River schlängelt sich seinen Weg durch die 450 Kilometer lange Schlucht.
Weitere Infos zum Grand Canyon und was du unbedingt vor deinem ersten Besuch wissen solltest, verrät dir Silke von SafeTravels.
Antelope Canyon
Der Antelope Canyon ist meiner Meinung nach einer der beeindruckendsten Orte in Arizona. Das Licht- und Farbspiel ist absolut einzigartig.
Wer während der Hauptferienzeit hierhin kommt, sollte seine Tour besser vorher reservieren, denn auch die beiden Mittagstouren sind außerhalb der Ferien schnell mal 2 oder 3 Stunden vor Start ausgebucht.
Meiner persönlichen Erfahrung nach ist Reservieren immer der entspanntere Weg. Wir hab dies übrigens über Navajotours direkt getan. Diese sind direkt an der Einfahrt zum Upper Antelope Canyon stationiert und nehmen auch Kreditkarten (was bei den anderen Anbietern oftmals nicht der Fall ist).
Die Kosten für die Tour sind unterschiedlich, je nachdem wann man in den Canyon möchte. Die Mittagszeit hat definitiv den Vorteil, dass die sogenannten Orbs (sog. Geisterflecken) durch den Canyon wandern, die auch ein eindrucksvolles Bild abgeben. Diese Touren kosten aber auch mal eben fast das Doppelte gegenüber den „normalen Touren“ nämlich 60 US Dollar. Wer mit Stativ arbeiten möchte, muss sich der Foto-Tour für 80 US Dollar anschließen. Wir haben nichts dergleichen getan und uns für die 10 Uhr-Tour entschieden.
15 Minuten fährt man mit einem Geländewagen zum Eingang des Canyon. Jeder Fahrer ist auch gleichzeitig der Führer der Truppe und hat so manche Anekdote parat – aber auch gute Tipps. So wird uns vor dem betreten des Canyons schon direkt der ISO Wert (800) für die Kamera genannt (Smartphones auf 800 und Weißabgleich Wolkig) – immerhin soll sich die Tour ja lohnen und jeder die besten Fotos machen.
Probleme mit der Kamera? Unser Guide Rick hat im Affenzahn alle Einstellungen vorgenommen und die Bilder waren fantastisch.
Die Führung durch den Canyon dauert ca. eine Stunde. An jedem Spot wird uns der Winkel gezeigt, aus dem wir am besten fotografieren können und wir fragen uns manchmal, ob wir nicht doch in der Foto-Tour gelandet sind.
Auf dem Rückweg, schon ein bisschen spät dran, sind wir dann glatt in eine solche Foto-Tour geraten, die gerade mit ihren Stativen den Weg blockierte und einen Orb fotografierte. Der erste an diesem Tag im Canyon. Die Chance hat unsere Gruppe natürlich nicht ausgelassen und so haben wir fantastische Bilder gemacht, einen sehr netten Guide gehabt und das alles für weniger als die Hälfte der normalen Foto-Tour.
Die 10 Uhr Tour kann ich also uneingeschränkt empfehlen, zumal diese wesentlich weniger besucht war, als die beiden folgenden und dennoch haben wir alles mitbekommen, was dieser Canyon zu bieten hat.
Horseshoe Bend
Wer den Antelope Canyon besucht, hat es nicht weit zum sogenannten Horseshoe Bend am Colorado River. Gerade einmal 10 Meilen sind es bis zum hufeisenförmigen Mäander des Rivers, der auch King Bend genannt wird.
Sofern du mit dem Auto unterwegs bist, beachte, dass der Parkplatz erst recht kurzfristig ausgeschildert ist. Von dort aus läufst du ca. 10 Minuten bis zum Rand des Canyon. Was sich dir dort eröffnet, ist nicht in Worte zu fassen! So imposant eröffnet sich das Tal vor einem.
Die Klippen, auf denen du stehst, laden zum Verweilen und Beobachten ein. Das eine oder andere Kanu fährt über den Colorado River und du schaust ihm ganz entspannt von oben zu.
In einigen Meilen wird der Fluss in den Grand Canyon fließen. Dort ist es möglich, bis ans Ufer heranzukommen.
Der Horseshoe Bend ist wirklich ein einzigartiger Sightseeingspot, den du dir auf keinen Fall entgehen lassen solltest. Die Farben, die du zu sehen bekommst, sind der Wahnsinn. Noch beeindruckender wird das Farb- und Lichtspiel übrigens zum Sonnenauf- und -untergang.
Tuba City
Mitten im Navajo Gebiet liegt Tuba City. Die Stadt unterscheidet sich optisch zwar kaum von einer normalen Kleinstadt in den USA, ist aber dennoch besonders.
Der Spirit der Indianer ist allgegenwärtig. Die Navajo Code Talker sind hier zu Hause und auch ein Museum zur Navajo Geschichte findet man hier. Die Sprache der Navajo wurde im zweiten Weltkrieg als Verschlüsselungsmethode verwendet, um geheime bzw. strategisch wichtige Informationen weiterzugeben. Die Navajo Code Talker fungierten also als Übersetzer des geheimen Codes.
Die Hauptattraktion der Stadt ist aber wesentlich älter als jeder Indianerstamm. Von Westen kommend liegt 5 Meilen vor der Stadt eine ebene Fläche auf der fossile Dinosaurierspuren zu finden sind. Dieser Teil der Wüste war früher eine Oase, an der sich allerlei verschiedene Dinosaurierarten trafen. Bis hin zu den Spuren eines T-Rex hat man hier diverse Spuren und auch Skelette gefunden. Die Knochenfunde sind allerdings nicht mehr vor Ort sondern in verschiedenen Museen untergebracht. Vorort gibt es nur noch vereinzelte Knochenstrukturen zu sehen.
Das Parken ist kostenlos, genau wie die Führung vor Ort. Über Trinkgelder freut sich die Dame aber trotzdem.
Wir sind zufällig auf die Stadt gestoßen, weil sie ein guter Knotenpunkt zwischen Antelope, Monument Valley und Grand Canyon ist (jeweils ca. 1,5 Stunden Fahrt).
Ein Besuch oder auch eine Übernachtung lohnen sich! ;)
In Arizona gibt es so unfassbar viel zu sehen und zu erleben. Und die genannten Orte sind nur ein kleiner Bruchteil dessen, was es noch zu entdecken gibt. Da wären zum Beispiel noch Monument Valley, oder Sedona mit dem Cathedral Rock.
Egal, wohin es dich nach Arizona verschlagen sollte, es wird garantiert atemberaubend und einzigartig! Bringt etwas Zeit mit, denn diese atemberaubenden Landschaften müssen erst einmal verarbeitet werden. ;)