Öfter mal ans Meer – Unterschätzte Küstenorte in Deutschland
Ich gebe zu: Ich bin ein Wald- und Berge-Typ und kann mit dem Meer nicht so viel anfangen wie viele andere Menschen. Das heißt aber nicht, dass ich nicht auch gerne am Wasser bin. Eine frische Meeresbrise ist einfach etwas ganz Besonderes, bewirkt wahre Wunder für die Gesundheit von Körper und Geist und schafft es sogar, jemanden wie mich zu begeistern.
Trotzdem wird die deutsche Küste – egal, ob Ost- oder Nordsee – noch viel zu stark unterschätzt, weshalb ich dir hier einmal ein paar Orte vorstellen möchte, die du vielleicht noch nicht auf dem Schirm hattest.
Dranske (Rügen)
Dranske ist ein ehemaliges Fischerdorf auf der Halbinsel Wittow, dem nördlichsten Teil der Insel Rügen und befindet sich zwischen dem Wieker Bodden und der Ostsee.
Der südliche Teil der Gemeinde gehört heute zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Mit einer Fläche von 786 km², ist er der größte Nationalpark des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern und der drittgrößte in Deutschland.
Heute kannst du ihn im Rahmen einer geführten Wanderung besuchen.
Überhaupt ist Dranske ein echtes Naturparadies und ideal, wenn du dem Trubel der Insel ein wenig entfliehen möchtest. Von Dranske verläuft nämlich ein Hochuferweg entlang der Küste bis zum Kap Arkona, der auch das Erholungsgebiet Bakenberg tangiert. Bei dem Erholungsgebiet handelt es sich um einen etwa drei Kilometer langen Erholungswald, der sich längs der Küste zieht.
Das Kap Arkona ist eine 43 Meter hohe Steilküste, die aus Kreide und Geschiebemergel besteht. Es ist bei Touristen sehr beliebt und gehört mit zu den Hauptattraktionen der Insel.
Hier befinden sich zwei Leuchttürme, eine Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes und einige Restaurants und Souvenirläden, die den Tourismus bedienen sollen.
Auch wenn der Norden Rügens touristisch gut erschlossen ist, merkt man davon ins Dranske nur sehr wenig.
Mehr liest du hier: Ein Wochenende auf Rügen – Entspannung am Meer
Timmendorfer Strand
Timmendorfer Strand liegt nur unweit von Lübeck und Travemünde entfernt. Als bekanntes Seebad ist hier eigentlich immer etwas los, weshalb es hier gerade im Sommer schwierig ist, einen ruhigen Ort zu finden. Im Winter hingegen hast du die Strandpromenade fast für dich allein.
Timmendorfer Strand besticht durch seinen sieben (!) Kilometer feinsten weißen Ostseestrand, der sich für lange Strandspaziergänge geradezu anbietet. Zur weiteren Beruhigung und Vervollständigung deines idealen Ostseeaufenthalts tragen das klare Meerwasser sowie die malerische Naturlandschaft bei. Einfach traumhaft.
Richtig schön ist auch der Ortsteil Niendorf, mit seinem pittoresken Hafen. Denn hier wechseln sich pompöse Luxusyachten mit alten Fischkuttern ab und tragen zum Charme des Ortes bei. Wer Ostseeidylle sucht, wird hier fündig.
Auf dem Fischmarkt verkaufen die Fischer verkaufen ihren frischen Fang des Tages und machen die Kulisse der bunten Buden noch lebhafter. Tagsüber schlenderst du durch die malerischen Gassen, oder am Strand entlang und genießt am Abend die untergehende Sonne, die den kompletten Hafen in ein fantastisches Licht hüllt. Begleitet wirst du dabei vom Kreischen der Möwen, die dich immer wieder daran erinnern, dass du am Meer bist.
Mein Lieblingsort hier ist nicht etwa die berühmte Seeschlösschenbrücke mit ihrem japanisch angehauchten Teehaus, sondern die Strandkörbe, die zum Entspannen und Verweilen einladen und mir den Blick auf die See freigeben.
Krummin (Usedom)
Bist du bereit, für die schönsten Sonnenaufgänge deines Lebens? Dann bist du in Krummin genau richtig!
Krummin liegt im Nordwesten der Insel Usedom und mitten im Naturpark. Kein Wunder also, dass du hier voll auf deine Kosten kommst, wenn du nach Ruhe und einzigartiger Naturschönheit suchst. Doch eins nach dem anderen
Das kleine Dorf ist an Charme kaum mehr zu übertreffen, denn die entzückenden Häuser und die liebevoll mit Blumen geschmückten Gartencafés prägen das Ortsbild. Letztere bieten regionale Produkte an und bestechen mit selbst gebackenem Kuchen, dessen Duft einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.
Die St.-Michael-Kirche ist nicht nur die zweitälteste Kirche auf Usedom, sondern bildet gleichzeitig auch den Dorfkern. Hier trifft man sich, denn der Ortskern ist gleichzeitig auch Stätte diverser Festivitäten.
Mir hat es besonders der Naturhafen Krummin angetan, denn hier wir maritimes Flair gepaart mit dem Zauber friedlicher Naturidylle.
Der Hafen bietet dir einen tollen Blick über die Krumminer Wiek und das kleine Dorf Krummin.
Der inhabergeführte Privathafen bietet dir genau die richtige Mischung aus Persönlichkeit und Luxus, denn hier befinden sich auch die Schwimmenden Suiten. Die Hafencrew steckt sehr viel Liebe und Leidenschaft in die maritimen Unterkünfte und das merkt man als Gast sofort.
Während der Saison bekommst du auf der Hafenterrasse regionale Gerichte serviert. An manchen Abenden erwarten dich hier auch ausgewählte Speisen wie etwa BBQ-Spare Rips oder Ostseelachs. Dann kommst du auch in den Genuss des Frühstücksservice, bei dem dir die frischen Brötchen direkt an die Tür geliefert werden.
Außerhalb der Saison bleibt die Hafenterrasse jedoch geschlossen und auch der Frühstücksservice steht nicht bereit. Halb so wild, wenn du mich fragst, denn außerhalb der Saison kann es passieren, dass du – genau wie wir – den Hafen ganz für dich alleine hast. Im Winter umgibt den See eine beruhigende Stille. Durch die Panoramafenster der Suiten kannst du dann den Vögeln ungestört dabei zusehen, wie sie den zugefrorenen See als Lande- und Startbahn benutzen. Die Schönheit des Winters erlebst du hier hautnah mit. Einfach großartig!
Wenn du nach Entschleunigung suchst, bist du in Krummin genau richtig. Vergiss den Trubel und die Hektik des Alltags und gönn dir ein bisschen Gelassenheit. Wenn dir das auf Dauer jedoch zu langweilig werden sollte, bist du immer noch auf Usedom und kannst jederzeit einen Abstecher in die Touristenmetropolen unternehmen.
Mehr liest du hier: Schwimmende Suiten im Naturhafen Krummin – Luxuriös schlafen auf dem Wasser
Westerland (Sylt)
Seit meinem letzten Besuch auf der Nordseeinsel hab ich einen kleinen Narren an Sylt gefressen. Ich finde eigentlich jede Ecke schön. Ich finde, du kannst hier wirklich wunderbar fast überall entspannen.
Suchst du jedoch ein bisschen mehr Action, ist Westerland wohl die ideale Gegend, um deinen Syltaufenthalt zu verbringen.
Ich muss gestehen, dass ich Westerland zuerst gar nicht mochte und es mir jetzt mit einer der liebsten Orte auf der Insel ist – zumindest, wenn man sich etwas vom städtischen Kern entfernt.
Das hängt vermutlich einfach damit zusammen, dass ich komplette Abgeschiedenheit nicht immer gut ertragen kann und mir die Option eines Cafébesuchs oder Schaufensterbummels offen halten möchte.
Die Wahrheit sieht dann meist jedoch so aus, dass ich sowieso die ganze Zeit am Meer bin. Strandspaziergänge und Wanderungen durch die Dünen – ein Traum.
Mehr liest du hier: Sylt im Winter – Warum du die Nordseeinsel unbedingt im Winter besuchen solltest
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Ideen für deinen nächsten Urlaub am Meer geben. Lass mich doch gerne in den Kommentaren wissen, ob du noch ein paar unterschätzte Küstenorte kennst, oder vielleicht sogar schon an einem der obengenannten warst.