Nihon sankei – Die drei schönsten Landschaften Japans

Nihon sankei – Die drei schönsten Landschaften Japans

Nihon sankei (日本三景), oder auch die drei schönsten Landschaften Japans.

Das habe nicht ich mir ausgedacht, sondern es gibt sie wirklich. Nihon sankei ist eine feststehende Bezeichnung und was man genau darunter versteht, verrate ich dir in diesem Artikel. Wenn du Japan also ein wenig ab der Touristenpfade entdecken möchtest, dann lohnt es sich weiterzulesen.

Nihon sankei – Die drei schönsten Landschaften Japans

Was sind die nihon sankei?

Die nihon sankei (日本三景) sind malerische Küstenlandschaften, die die japanische Kunst (Poesie und Malerei) besonders geprägt haben. Deshalb werden sie auch als die „drei schönsten Landschaften Japans“ bezeichnet. Der Begriff nihon sankei bedeutet wörtlich etwa „drei Ansichten Japans“. Der Begriff stammt aus dem Werk Nihonkoku Jisekikō (日本国事跡考) von dem Philosophen Hayashi Razan (林羅山).

Die nihon sankei sind daher bei vielen Besucher*innen beliebt, im Ausland aber eher unbekannt und deshalb vielleicht etwas für deine nächste Japanreise.

Ein Besuch lohnt sich vor allen Dingen dann, wenn du mal von den üblichen Touristenpfaden abweichen und etwas mehr in Japans Natur eintauchen möchtest. Gleichzeitig ist mit jedem Ort eine tiefergehende Geschichte verknüpft, sodass du auch in Japans Geschichte und Kultur eintauchen kannst.

Nihon sankei – Die drei schönsten Landschaften Japans

Japan Reisetipps – Tipps für deine Japanreise

Ein paar allgemeine Tipps für deine Japanreise findest du in diesem Artikel:
Japan Reisetipps – Tipps für deine Japanreise

Dort erfährst du, worauf du achten solltest, wenn du deine Reise planst, und ich gebe dir ein paar Tipps, die deine Reiseplanung vereinfachen werden.

1. Matsushima (Präfektur Miyagi)

Matsushima (松島) ist eine Stadt in der Präfektur Miyagi, nördlich der Stadt Sendai. Der Name bedeutet so viel wie Kiefern Insel(n) und der Name ist Programm, denn die Seelandschaft ist für ihre rund 260 mit Kiefern bewachsenen Inseln bekannt.

Die Matsushima-Bucht zog auch schon Matsuo Bashō (松尾芭蕉), einer der berühmtesten japanischen Dichter der Edo-Zeit, in ihren Bann und inspirierte ihn.

Am besten kannst du die Aussicht auf die Inseln von einem Boot aus genießen, weshalb sich eine Bootsfahrt anbieten würde, um die atemberaubende Naturlandschaft aus der Nähe zu genießen.

Anfahrt
Dein erstes Ziel ist Sendai. Die Hauptstadt der Präfektur Miyagi erreichst du in anderthalb Stunden von Tōkyō aus mit dem Shinkansen. Dort angekommen nimmst du die Senseki-Linie und steigst an der Station Matsushima Kaigan (松島海岸駅) aus. Diese letzte Fahrt dauert etwa 30 Minuten.

Was kostet eine Reise nach Japan?

Wenn es dich interessiert, wie viel eine Reise nach Japan kostet oder was der grobe preisliche Rahmen ist, dann schau doch unbedingt einmal in folgenden Artikel: Was kostet eine Reise nach Japan?
Dort erfährst du, was auf unserer Reise am teuersten war und wo du vielleicht noch ein paar Kosten einsparen kannst.

2. Die Landzunge von Amanohashidate (Kyōto)

Ama-no-hashidate (天橋立) bedeutet so viel wie „Himmelsbrücke“ oder „Brücke zum Himmel“ und bezeichnet eine Landzunge, die sich in der Stadt Miyazu im Norden der Präfektur Kyōto befindet.

Diese idyllische Naturlandschaft stellt einen krassen Kontrast zum trubeligen und mit Tempeln und Schreinen übersäten Kyōto dar und geht dadurch leider meistens unter.

Die atemberaubende Landschaft bezaubert durch die mit Kiefern bewachsene Landzunge, die sich etwa 3,2 Kilometer über die Mündung der Miyazu-Bucht erstreckt und an der sich 8.000 Kiefern aneinanderreihen. Die Landzunge ist Teil des Tango Amanohashidate-Oeyama Quasi-Nationalparks ausgewiesen.

Den besten Blick hast du von den Aussichtsplattformen im Kasamatsu Park (von Fuchu mit einer kurzen Bergbahnfahrt zu erreichen) oder im Amanohashidate View Land. Wenn du die Aussicht auf eine traditionellere Art und Weise bewundern willst, probiere das sogenannte „matanozoki“ (股覗き).

Matanozoki bezeichnet die Ansicht, die man hat, wenn man auf dem Kopf stehend durch seine Beine schaut. Dadurch stellt man sich am besten mit dem Rücken zur Bucht, beugt sich nach vor und betrachtet die Landzunge dann durch seine Beine.

Die auf dem Kopf stehende Landzunge sieht dadurch aus wie ein riesiger Drache, der in den Himmel fliegt.

Du kannst die Landzunge auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden und sie dir so zugänglich machen. Zu Fuß benötigst du etwa eine Stunde, um sie zu überqueren. Ein Fahrrad zu mieten kann sich also lohnen und du wirst einige Anbieter in der Gegend finden.

Die Gegend besticht außerdem durch ihre kleinen Sandstrände. Bring also ein wenig Zeit mit, um sie auszukundschaften und sie in vollen Zügen zu genießen.

Anfahrt
Die Nähe zu Kyōto hat durchaus seine Vorteile, denn dadurch ist Ama-no-Hashidate sehr gut und unkompliziert zu erreichen. Nimm den Expresszug „Hashidate“ vom Bahnhof Kyōto und steige an der Station Amanohashidate (天橋立駅) aus. Das dauert etwa zwei Stunden und kostet pro Strecke etwa 4.010 JPY (28 EUR).

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3. Miyajima (Präfektur Hiroshima)

Miyajima (宮島) bedeutet so viel wie „Schrein-Insel“ und ist eine der beliebtesten Reiseziele von Hiroshima aus. Und ich kann es sogar verstehen, denn auch mich hat Miyajima voll und ganz in seinen Bann gezogen.

Diese malerische Insel ist nur mit der Fähre erreichbar und beherbergt den Itsukushima-Schrein, einen heiligen Shinto-Schrein, der vor allem für das riesige Torii bekannt ist, das „im Meer schwimmt“! Bei Flut sieht es tatsächlich so aus, als würde es schwimmen. Bei Ebbe ist es jedoch zugänglich und du kannst hinlaufen.

1996 wurde der majestätische Schrein-Komplex des Itsukushima-Schreins offiziell zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Das ikonische Torii wird von den Einheimischen liebevoll „O-torii“ (大鳥居), also „großes Tor“ genannt und steht etwa 16,6 Meter hoch vor der Küste von Miyajimas Hauptinsel.

Wenn du hier bist, solltest du unbedingt auch einen Spaziergang über die wunderschöne Insel machen, denn hier wirst du – ähnlich wie in Nara – von diversen Rehen begrüßt, die frei auf der Insel rumlaufen.

Lass es dir auch nicht entgehen und probiere die momiji manju, eine traditionelle japanische Süßigkeit, die ihren Ursprung in Hiroshima hat. Der ahornblattförmiger Kuchen hat eine Füllung aus roter Bohnenpaste und ist einfach unheimlich lecker.

Mit der Miyajima-Seilbahn kannst du auf die Spitze des Misen (弥山, Berg Mi) fahren und einen atemberaubenden Panoramablick über die gesamte Insel genießen.

Anfahrt
Die Anfahrt ist vergleichsweise einfach. Nimm die Sanyo-Linie vom Bahnhof Hiroshima und steige an der Station Miyajima-guchi (広電宮島口駅) aus. Von hier aus gibt es eine Fährverbindung nach Miyajima. Die Anfahrt dauert etwa 40 Minuten.

Torii

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Die shin nihon sankei

1915 organisierte das Verlagshaus Jitsugyō no Nihon-sha (実業之日本社) eine landesweite Wahl, in der drei weitere Landschaften ermittelt werden sollten und den Namen „die neuen drei schönsten Landschaften Japans“ (新日本三景, shin nihon sankei) erhielten. Genaugenommen gibt es also drei weitere Orte, die als die neuen schönsten Landschaften des Landes gelten und genauso sehenswert sind.

  1. Ōnuma (大沼)
    Der Ōnuma-Quasi-Nationalpark (大沼国定公園) befindet sich im Osten der Halbinsel Ōshima (Hokkaidō) und umfasst den Berg Komagatake, einen bis heute aktiven Vulkan, sowie die Seen und Sümpfe, die an seinem Fuß liegen (u.a. Ōnuma, Konuma und Junsai-numa). Die Inseln im Park wurden durch die Ausbrüche des Komagatake geschaffen. Die abwechslungsreiche Berg- und Wasserlandschaft, die sich im Laufe der vier Jahreszeiten verändert, sind einfach magisch.
  2. Miho no Matsubara (三保の松原) ist ein Kiefernwald, der sich auf der Halbinsel Miho (Präfektur Shizuoka) befindet.
  3. Yabakei (耶馬渓) ist eine Landschaft am Fluss Yamakuni (山国川, Yamakunigawa) in Nakatsu(Präfektur Ōita).

Funfact:
Dem Vorbild der nihon sankei, der drei schönsten Landschaften Japans folgend, gibt es zahlreiche weitere Aufzählungen dieser Art. So beispielsweise auch die drei berühmten Gärten Japans (三名園, sanmeien).

See in Japan

Du siehst also, dass es bei den nihon sankei vor allen Dingen um die Naturlandschaften Japans geht. Ich persönlich liebe Japans Landschaft einfach sehr und kann mich sowohl für die Berge wie für das Meer begeistern. Wenn du Japan also mal von einer anderen Seite kennenlernen möchtest, sind die nihon sankei eine tolle Möglichkeit, denn sie sind gut zu erreichen und dadurch auch dann einfach zugänglich, wenn du kein Japanisch sprichst.

Hast du schon einen der Orte besucht oder planst es? Wenn ja, lass es mich doch in den Kommentaren wissen. Und welcher Ort wäre dein Favorit?

Noch mehr Japan-Tipps

Wenn du noch mehr Reisetipps zu deiner nächsten Japanreise brauchst, dann schau doch unbedingt einmal auf meiner Japan-Seite vorbei. Hier findest du zahlreiche Infos und Tipps für deine nächste Japan-Reise.

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